Zwar ist der Hintergrund unscharf, mir persönlich aber dennoch etwas zu unruhig und strukturiert. Hier kommt jetzt Photoshop CC ins Spiel.
Dank der Möglichkeit leistungsstarker Bildbearbeitungsprogramme kommen jetzt aber auch Fotografen ohne Profiausrüstung in den Genuss weicher, ruhiger Hintergründe. Und dies in nur ca. 2 Minuten Arbeit am PC.Mittels Zauberstab-Werkzeug kann man in vielen Fällen zügig und exakt den Hintergrund eines Bildes auswählen.
Nachdem wir den Zauberstab ausgewählt haben, erscheint im oberen Bereich unter dem Menü die Mölichkeit, das zauberstab-Werkzeug auf unsere Bedürfnisse einzustellen. Die Toleranz sollte man in der Regel auf 10-20 einstellen, je nach Bild, hier muss man selbst herausfinden, welche Einstellung die besten Ergebnisse bringt. Eine geringere Toleranz markiert jeweils nur kleinere Bereiche, welche sehr ähnliche Farben aufweisen, wie der mit dem zauberstab angeklickte Bereich. Bei einer größeren Toleranz werden auch Bereiche mit einbezogen, welche dem angeklickten Bereich nicht mehr ganz so ähnlich sind.So sehen meine Einstellungen für den Zauberstab in den allermeisten Fällen aus.
Jetzt wird mit dem Zauberstab so lange in Bereiche des Hintergrundes geklickt, bis der Hintergrund komplett ausgewählt ist. Werden versehentlich auch Bereiche im Motiv ausgewählt, so geht man einfach einen Schritt zurück und versucht es mit einer geringeren Toleranz erneut. Alternativ kann man die fälschlicherweise markierten Bereich später auch mit dem Polygon-Lasso wieder aus der Auswahl entfernen.Untern den Filtern finden wir im Untermenue Weichzeichnungsfilter den Objektivunschärfefilter, mit welchem wir in diesem Fall unseren Bildhintergrund optimieren und das Motiv freistellen wollen.
Mit Klick auf den Objektivunschärfefilter öffnet sich das Filtermodul in einem Extra Fenster. Hier können wir jetzt die etliche Einstellungen vornehmen, welche uns das gewünschte Ergebnis bringen.Das Filtermodul öffnet sich in einem eigenen Fenster und bietet viele Einstellmöglichkeiten.
Welche Einstellungen verwendet werden sollen, hängen immer auch vom Motiv und vom gewünschten Endergebnis ab. Weniger ist manchmal mehr, zu stark weichgezeichnete Hintergrunde ergeben oft harte Katen zwischen Motiv und Hintergrund, welche dann erneut wieder mühsam bearbeitet werden müssen.Diese Einstellungen habe ich für das hier gezeigte Eisvogelbild verwendet. Die Weichzeichnung wirkt noch natürlich und harte Kanten fallen noch nicht störend an den Übergängen zwischen Motiv und Hintergrund auf. Das Motiv hebt sich angenehm vom Hintergrund ab.
Die Hauptunschärfe erhält man, in dem man den Radiusregler erhöht. Mit dem Wölbungsregler kann man zusätzlich noch die Art der Weichzeichnung beeinflussen. Ein höherer Wert sorgt auch hier für etwas mehr Weichzeichnung. Bei der Irisform ergeben kreisähnlichere Irisblenden ebenfalls die wicheren übergänge. Ein wichtiger Punkt ist auch die Option, Rauschen hinzufügen zu können. Bei stark weichgezeichneten Bildern bilden sich in vielen Fällen Farbschlieren, die besonders um späteren Ausdruck oder beim Ausbelichten des Bildes unangenehm auffallen. Durch Hinzufügen von einem leichten Bildrauschen (zufällig angeordnete Pixel von leicht abweichender Helligkeit und Farbe) werden diese Farbübergänge überdeckt und sind somit im Ausdruck nicht oder nur kaum sichtbar. Je größer das Ausgangsbild ist, desto mehr Bildrauschen sollte man dem Bild hinzufügen. Bei kleinen Bildern für das Web ist wiederum nicht nötig, dem Bild Rauschen hinzuzufügen.Der Eisvogel wird in der bearbeiteten Version angenehm vor dem Hintergrund freigstellt, ohne dass der Betrachter merkt, dass hier eine Bildbearbeitungsoftware zum Einsatz kam.
Es gibt natürliche viele weitere Möglichkeiten, den Hintergrund von Bildern weichzuzeichnen, und dies ist nur eine Möglichkeit von vielen. Um Ränder zwischen Hintergrund und Motiv fast komplett zu vermeiden, muss man mit mehreren Ebenen arbeiten, ich habe dies im kostenpflichtigen Artikel * Hintergrund weichzeichnen * erleutert. Mit einer kleinen Spende von 1.- EUR könnt ihr den Artikel lesen. Ich arbeite dort mit dem Gaußschen Unschärfefilter, genauso könnt ihr aber stattdessen den Objektivunschärfefilter verwenden. Bei einer sauberen Auswahl und Arbeit mit 2 weiteren Ebenen erhaltet ihr dann nahezu perfekte Ergebnisse.