Hintergründe optimieren in Photoshop CC

Photoshop CC - Hintergrund weichzeichnen
Fotos, auf welchen das Motiv vor dem Hintergund freigestellt ist, wirken oft professioneller und lenken den Blick des Betrachters zwangsweise auf das Motiv. Um Motive vor dem Hintergrund freizustellen, verwendet man möglichst eine große BlendeMehr Infos. Das Freistellungspotential der FotoausrüstungMehr Infos hängt zudem auch von den Sensorgröße der kamera ab. Besitzer teurer VollformatkamerasMehr Infos sind hier deutlich im Vorteil, da sich mit diesen Kameras viel leichter butterweiche Hintergünde realisieren lassen.
Nun kann sich nicht jeder Hobbyfotograf eine tuere VollformatkameraMehr Infos und lichtstarke ObjektiveMehr Infos leisten und ist, wenn er ähnliche Ergebnisse erzielen will, auf die Hilfe von Bildbearbeitungsprogrammen angewiesen. Denn mit Hilfe dieser lassen sich unruhige Hintergründe oft problemlos optimieren.
Wie dies mit dem "Objektivunschärfefilter" in Photoshop CC funktioniert, werde ich Euch hier anhand eines Beispielbildes zeigen.


Hintergrund mit dem Filter "Objektivunschärfe" optimieren

Diese Aufnahme eines EisvogelsZur Bildergalerie ist mit einer APS-C KameraMehr Infos und dem Tamron 150-600mmMehr Infos Telezoom entstanden. Der VogelZur Bildergalerie hebt sich zwar vom Hintergrund ab, dennoch sind mir hier zu viele unruhige Strukturen im Hintergrund enthalten. Durch die recht kleine OffenblendeMehr Infos des Tamrons und den kleinen APS-CMehr Infos Sensor war es mir hier nicht möglich, den Hintergrund schon beim Fotografieren ruhiger zu gestalten.

Nikon D7100 50mm f1.8 bei f5,6 Zwar ist der Hintergrund unscharf, mir persönlich aber dennoch etwas zu unruhig und strukturiert. Hier kommt jetzt Photoshop CC ins Spiel.

Dank der Möglichkeit leistungsstarker Bildbearbeitungsprogramme kommen jetzt aber auch Fotografen ohne Profiausrüstung in den Genuss weicher, ruhiger Hintergründe. Und dies in nur ca. 2 Minuten Arbeit am PC.
Als erstes öffnen wir das Ausgangsbild in Photoshop. Hier verkleinern wir es schon vorher auf die Größe, in welcher wir es letztendlich benötigen.
Als nächstes wählen wir das Zauberstab-Werkzeug aus der linken Werkzeugpalette aus.

Nikon D7100 50mm f1.8 bei f5,6 Mittels Zauberstab-Werkzeug kann man in vielen Fällen zügig und exakt den Hintergrund eines Bildes auswählen.

Nachdem wir den Zauberstab ausgewählt haben, erscheint im oberen Bereich unter dem Menü die Mölichkeit, das zauberstab-Werkzeug auf unsere Bedürfnisse einzustellen. Die Toleranz sollte man in der Regel auf 10-20 einstellen, je nach Bild, hier muss man selbst herausfinden, welche Einstellung die besten Ergebnisse bringt. Eine geringere Toleranz markiert jeweils nur kleinere Bereiche, welche sehr ähnliche Farben aufweisen, wie der mit dem zauberstab angeklickte Bereich. Bei einer größeren Toleranz werden auch Bereiche mit einbezogen, welche dem angeklickten Bereich nicht mehr ganz so ähnlich sind.
Ein Häkchen sollte auf jeden Fall bei der Option "Nur benachbarte Pixel" gesetzt werden, damit Photoshop nicht automatisch auch Bereiche mit ähnlichen Farben im Hauptmotiv auswählt.

Nikon D7100 50mm f1.8 bei f5,6 So sehen meine Einstellungen für den Zauberstab in den allermeisten Fällen aus.

Jetzt wird mit dem Zauberstab so lange in Bereiche des Hintergrundes geklickt, bis der Hintergrund komplett ausgewählt ist. Werden versehentlich auch Bereiche im Motiv ausgewählt, so geht man einfach einen Schritt zurück und versucht es mit einer geringeren Toleranz erneut. Alternativ kann man die fälschlicherweise markierten Bereich später auch mit dem Polygon-Lasso wieder aus der Auswahl entfernen.
Haben wir den Hintergrund komplett ausgewählt, so klicken wir im Hauptmenue auf Filter - Weichzeichnungsfilter - Objektivunschärfefilter.

Nikon D7100 50mm f1.8 bei f5,6 Untern den Filtern finden wir im Untermenue Weichzeichnungsfilter den Objektivunschärfefilter, mit welchem wir in diesem Fall unseren Bildhintergrund optimieren und das Motiv freistellenMehr Infos wollen.

Mit Klick auf den Objektivunschärfefilter öffnet sich das Filtermodul in einem Extra Fenster. Hier können wir jetzt die etliche Einstellungen vornehmen, welche uns das gewünschte Ergebnis bringen.

Nikon D7100 50mm f1.8 bei f5,6 Das Filtermodul öffnet sich in einem eigenen Fenster und bietet viele Einstellmöglichkeiten.

Welche Einstellungen verwendet werden sollen, hängen immer auch vom Motiv und vom gewünschten Endergebnis ab. Weniger ist manchmal mehr, zu stark weichgezeichnete Hintergrunde ergeben oft harte Katen zwischen Motiv und Hintergrund, welche dann erneut wieder mühsam bearbeitet werden müssen.

Pilz mit weichgezeichnetem Hintergrund Diese Einstellungen habe ich für das hier gezeigte Eisvogelbild verwendet. Die Weichzeichnung wirkt noch natürlich und harte Kanten fallen noch nicht störend an den Übergängen zwischen Motiv und Hintergrund auf. Das Motiv hebt sich angenehm vom Hintergrund ab.

Die Hauptunschärfe erhält man, in dem man den Radiusregler erhöht. Mit dem Wölbungsregler kann man zusätzlich noch die Art der Weichzeichnung beeinflussen. Ein höherer Wert sorgt auch hier für etwas mehr Weichzeichnung. Bei der Irisform ergeben kreisähnlichere Irisblenden ebenfalls die wicheren übergänge. Ein wichtiger Punkt ist auch die Option, Rauschen hinzufügen zu können. Bei stark weichgezeichneten Bildern bilden sich in vielen Fällen Farbschlieren, die besonders um späteren Ausdruck oder beim Ausbelichten des Bildes unangenehm auffallen. Durch Hinzufügen von einem leichten Bildrauschen (zufällig angeordnete Pixel von leicht abweichender Helligkeit und Farbe) werden diese Farbübergänge überdeckt und sind somit im Ausdruck nicht oder nur kaum sichtbar. Je größer das Ausgangsbild ist, desto mehr Bildrauschen sollte man dem Bild hinzufügen. Bei kleinen Bildern für das Web ist wiederum nicht nötig, dem Bild Rauschen hinzuzufügen.
Um die Farbübergänge exakter und weicher darzustellen, sollte man unbedingt oben im Mnü die Option "Genauer" einstellen. Die Rechenzeit, welche für diesen Filter benötigt wird ist relativ gering und auch das genauere Arbeiten verbraucht zaum Zeit bei unseren Einstellungen. Die Option "Spiegelartige" Lichter ist für unseren Verwendungszweck nicht nötig, denn wir benötigen die Objektivunschärfe nur um das Bild schlicht weichzuzeichnen. Um den Unterschied zwischen der bearbeitetem Version und dem original noch einmal zu verdeutlichen, habe ich hier beide Bilder nochmal direkt untereinander eingestellt. Mir persönlich gefällt die bearbeitete Version deutlich besser als die unbearbeitete.

Nikon D7100 50mm f1.8 bei f5,6 Der EisvogelZur Bildergalerie wird in der bearbeiteten Version angenehm vor dem Hintergrund freigstellt, ohne dass der Betrachter merkt, dass hier eine Bildbearbeitungsoftware zum Einsatz kam.

Es gibt natürliche viele weitere Möglichkeiten, den Hintergrund von Bildern weichzuzeichnen, und dies ist nur eine Möglichkeit von vielen. Um Ränder zwischen Hintergrund und Motiv fast komplett zu vermeiden, muss man mit mehreren Ebenen arbeiten, ich habe dies im kostenpflichtigen Artikel * Hintergrund weichzeichnenMehr Infos * erleutert. Mit einer kleinen SpendeMehr Infos von 1.- EUR könnt ihr den Artikel lesen. Ich arbeite dort mit dem Gaußschen Unschärfefilter, genauso könnt ihr aber stattdessen den Objektivunschärfefilter verwenden. Bei einer sauberen Auswahl und Arbeit mit 2 weiteren Ebenen erhaltet ihr dann nahezu perfekte Ergebnisse.





Artikel erschienen am 21.04.2017


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