Seit einem halben Jahr bin ich jetzt schon mit meiner
Canon EOS R5 unterwegs. Mit Ihren 45 Megapixeln bietet sie mir eine hohe Auflösung und die Möglichkeit zu croppen, wenn es denn nötig ist. Aber das bietet mir die
Nikon Z7 auch. Und nach diesem halben Jahr intensiver Nutzung kann ich immer noch nicht sagen, welche Kamera mir besser gefällt. Die eine kann dies besser, die andere das. Die
Canon EOS R5 kommt aber schon sehr nah an das heran, was ich als die für mich perfekte Kamera bezeichnen würde.
Wie sich die R5 in den einzelnen Disziplinen schlägt, und wo doch die
Nikon Z7 für mich die Nase vorn hat, dazu gleich mehr.
Kommen wir zunächst einmal zu den technischen Daten der
Canon EOS R5, um welche es hier gehen soll. Die technischen
Daten könnt Ihr wie immer natürlich auch auf der
Canon Website
einsehen.
Technische Daten zur Canon EOS R5
Die Canon EOS R5 hateine Auflösung von 45 MP und gehört somit zumindest derzeit (Stand November 2020) zu den hochauflösenden spiegellosen Vollformat-Systemkameras. Sie ist mit einem sensorbasierten Bildstabilisator (IBIS) ausgestattet, welcher bis zu 8 Blendenstufen längere Belichtungszeiten bei der Freihandfotografie erlaubt. Die
Canon EOS R5 bietet dem Fotografen 5940
AF Messfelder zur Auswahl, somit kann nahezu auf jeden Punkt des Bildes fokussiert werden, inklusive der Bildränder. Die Größe der einzelnen Messfelder können angepasst und mehrere Messfelder zu Gruppen zusammengeschaltet werden. Zusätzlich bietet die Canon EOS R5 auch eine automatische Motiverkennung, welche Personen und bestimmte Tiere erkennen kann. Eine Augenerkennung kann auf Wunsch direkt auf die Augen der Motive scharfstellen, und funktioniert sowohl bei Menschen als auch bei vielen Tieren. Der AF kann im Bereich von LW -6 bis LW 20 fokussieren, und ist somit auch für das Fokussieren in sehr dunkler oder sehr heller Umgebung geeignet. In sehr schwachem Umgebungslicht kann zusätzlich ein AF-Hilfslicht aktiviert werden. Die R5 fokussiert direkt über den Sensor mit einem Phasen-AF (Dual Piin Echtzeit über den Bildsensor (384 Zonen)xel CMOS AF).
Für die Belichtungssteuerung gibt es mehrere Optionen, als da wären die Mehrfeldmessung (384 Zonen), die Mehrfeldmessung (mit beliebigem
AF-Messfeld verknüpfbar), die Selektivmessung (ca. 6,1 % des Suchers in der Mitte), die Spotmessung in 2 Versionen, erstens die zentrale Spotmessung (ca. 3,1 % des Suchers in der Mitte) und zweitens eine mit einem
AF-Messfeld verknüpfte Spotmessung. Und selbstverständlich gibt es auch die mittenbetonte Integralmessung.
Die
ISO-Empfindlichkeit kann zwischen
ISO 100 und
ISO 51.200 eingestellt werden, im erweiterten Modus sogar von
ISO 50 bis
ISO 102.400.
Verschlusszeiten sind von 30s bis zu 1/8000s möglich. Längere
Verschlusszeiten lassen sich im Bulb Modus realisieren.
Im Serienbildmodus schafft die Kamera 12 Bilder pro Sekunde wenn der mechanische Schlitzverschluss aktiv ist und 20 Bilder in der Sekunde wenn der rein elektronische Verschluss aktiv ist.
Mit mechanischem Verschluss liefert die Canon EOS R5
RAW Bilder mit einer Farbtiefe von 14 Bit. Im H+ Serienbildmodus in Kombination mit 1. elektronischem Verschlussvorhang, reduziert sich die Farbtiefe auf 13 Bit. Bei Verwendung des vollelektronischen Verschlusses liefert sie dann nur noch eine Farbtiefe von 12 Bit pro Kanal.
In Serie können bei voller Geschwindigkeit bis zu 350 JPG Bilder oder 180 RAW-Bilder aufgenommen werden, ohne das die
Serienbildgeschwindigkeit geringer wird.
Die Kamera besitzt einen dreh- und schwenkbaren Monitor. Die Abmessungen der Kamera betragen 138,5 x 97,5 x 88 mm (BxHxT) bei einem Gewicht von 650 g ohne Akku und Speicherkarte.
Der Autofokus der Canon EOS R5
Der Autofokus der Canon EOS R5 ist schnell und treffsicher. Seit 2002 verwende ich
Canon DSLRs und seit 2020
DSLMs von
Canon. Mit dem Autofokus war ich bei fast allen Canon-Kameras im Großen und Ganzen zufrieden. Der AF der R5 ist dennoch um Welten besser. Er trifft eigentlich so gut wie immer. Beim Augen-Autofokus kann es aber hin und wieder
einmal vorkommen, dass die Kamera auf etwas fokussiert, was vor oder knapp hinter dem Auge liegt. Schon ein einzelnes Haar vor dem Auge kann die Kamera irritieren. Im direkten Vergleich ist hier die
Sony A1 treffsicherer. Sie scheint nahezu immer auf die Pupille oder Iris zu fokussieren, auch wenn beispielsweise einzelne Haare vor dem Auge liegen. Aber dies ist wirklich Jammern auf hohem Niveau. In der Regel sitzt auch der AF der R5 wirklich punktgenau.
Der Tieraugen-AF ist bei der Vogelfotografie eine enorme Bereicherung. Die Bergfinken hüpften ununterbrochen am Boden umher um
nach heruntergefallenen Bucheckern zu suchen. Mit einem "normalen" AF-Messfeld wäre es mir in dieser Situation nahezu unmöglich gewesen, auf das Auge des Finken zu
fokussieren.
Aber nicht nur bei statischen Motiven macht der Autofokus der Canon EOS R5 eine gute Figur. Auch bei Bewegtmotiven im Servo-Modus ist die Trefferquote extrem gut. Auch dies liegt am Tieraugen AF. Wo man früher verzweifelt versucht hat, mit einem
AF Messfeld oder einer Messfeldgruppe einen fliegenden
Vogel im Fokus zu halten, geschieht dies nun
nahezu vollautomatisch. Die Kamera erkennt den
Vogel, fokussiert, und AF klebt ab da sprichwörtlich am
Vogel, unter Idealbedingungen sogar direkt auf dem Auge.
Der Tieraugen-AF ist bei der Vogelfotografie eine enorme Bereicherung. Die Bergfinken hüpften ununterbrochen am Boden umher um
nach heruntergefallenen Bucheckern zu suchen. Mit einem "normalen" AF-Messfeld wäre es mir in dieser Situation nahezu unmöglich gewesen, auf das Auge des Finken zu
fokussieren.
Die Bildqualität der Canon EOS R5
Fokus Bracketing bzw. Fokus Stacking mit der Canon EOS R5
Bedienung und Haptik der Canon EOS R5
Fazit :
Artikel erschienen am 01.11.2020