Seit dem 18.03.2013 ist das neue KowaZoomokular TE-11WZ 25-60x Wide Zoom im Handel, welches bis jetzt (Stand 21.05.2013) als einziges unter den Kowa-Okularen mit
2XD Linsen ausgestattet ist. Natürlich war klar, dass ich als begeisterter Vogelbeobachter aber auch Optik-Fan dieses Okular ausprobieren musste. Besonders
interessierte mich hier das größere Sehfeld in der Praxis des Beobachtens aber natürlich auch die Eignung des Okulars
für die Digiskopie (Fotografie mit Digitalkamera durch ein Spektiv). Dass das Kowa hier nicht enttäuschen würde, war mir eigentlich schon vorher klar. Aber wie
schlägt es sich im Vergleich zum eigentlich unübertrefflichen Kowa TE-10Z 20-60x Zoom? Denn in der Herstellung ist ein Weitwinkelzoom ja doch um einiges
komplizierter als ein Standardzoom.
Direkt nach dem Auspacken und Arretieren am Kowa TSN-884 ging es sofort raus in die Natur. Bereits der erste Blick durch das Okular war beeindruckend.
Ein helles, klares und kontrastreiches Bild. Und tatsächlich, schon beim ersten Blick fällt einem das größere Sehfeld auf (was ich so nicht erwartet hätte). Meine "Zielobjekte" hatte ich schneller im Blick
als mit dem TE-10Z Zoom, welches ich auch dabei hatte, um beide besser vergleichen zu können. In der Schärfe und Brillianz sind beide recht ähnlich im
in den niedrigen Zoombereichen. Ab ca. 35-facher Vergrößerung empfinde ich aber das Beobachten durch das Weitwinkelzoom als deutlich angenehmer. Auf Vogelbeobachtung wird
das alte 20-60x jetzt wohl öfter zu Hause bleiben und stattdessen das 25-60x verwendet, denn gerade in der Vogelbeobachtung sind die Vorteile eines
größeren Sehfeldes zu eindeutig.
Die optische Qualtät des TE-11WZ ist so gut, dass Kowa einen Konverter, den TSN-EX16, entwickelt hat, mit welchem man die Vergrößerung
um das 1,6fache erhöhen kann. Aus dem 25-60x Zoom wird dann ein 40-96x Zoom. Und die optische Qualität ist hierbei immer noch
enorm.
Die Vergütung / Korrektur der Farbfehler
Aber auch was die Korrektur von Farbfehlern angeht hat Kowa wieder ganze Arbeit geleistet. Die beiden XD Linsen im Okular zeigen Wirkung, und Farbränder sucht
man vergeblich auch in schwierigen Situationen. Nur im äußersten Bereich (schätzungsweise 3% des Bildkreises) konnte ich (wirklich nur sehr) leichte Farbränder im
violetten Bereich erkennen. Dies ist ähnlich wie beim TE-10Z Okular, nur das hier Farbränder bläulicher wirken und vielleicht minimal stärker ausfallen. Bei beiden Okularen (in Verbindung mit dem TSN-884) muss
man eigentlich sagen, dass die Bilder in der Praxis frei von Farbfehlern sind. So wie ich es bisher noch bei keinem anderen Spektiv, welches ich bisher in Händen hatte,
gesehen habe. Es ist immer wieder ein Erlebnis, mit dem Kowa "auf Tour" zu gehen.
Das Kowa TE-11WZ im Digiscoping-Einsatz
Als leidenschaftlicher Digiscoper ist es natürlich selbstverständlich, dass ich das Weitwinkelzoom von Kowa auch auf die Eignung fürs Digiscoping ausprobiert habe. Und auch hier
enttäuscht das Kowa nicht.
Diese Kernbeisser-Aufnahme ist mit einer Nikon Coolpix 8400 durch das 25-60x Weitwinkelokular in Verbindung mit dem Kowa TSN-884Spektiv entstanden. Schärfe und
auch Farbwiedergabe sind einfach klasse und überzeugen auf ganzer Linie.
Das Kowa 25-60x Wide Zoom liefert brilliante, scharfe und kontrastreiche Bilder die quasi frei von Farbsäumen sind. Genau so habe ich es auch von Kowa erwartet. Im Vergleich zum
ebenfalls sehr guten 20-60x Standardzoom kann ich bei Verwendung des des TE-11WZ 25-60x einen größeren Bereich meines Digitalkamerazooms verwenden, ohne das es Vignettierungen kommt.
Ich vermute, dass sich dies auch bei anderen Kameras positiv auswirkt. Kameras , welche beim 20-60x nur leichte Vignettierungen zeigen, könnten mit dem 25-60x vielleicht
schon perfekt harmonieren. Sehr unempfindlich gegenüber Vignettierungen ist übrigens auch das 25x LER Objektiv, was zudem extrem scharf abbildet. Jeder, der Probleme
mit leichten Vignettierungen hat, sollte sich neben dem 25-60x Okular unbedingt auch einmal das 25er näher anschauen. Alles in allem ist das 25-60x ein sehr gutes Okular, besonders auch
fürs Digiscoping. Verglichen mit dem Standardzoom 20-60x schlägt es sich super und übertrifft dies auch noch, wenn es um die Korrektur von Farbsäumen oder aber
um die Kompatibilität mit Digitalkameras geht. In Sachen Detail-Auflösung ist es ebenfalls spitze, im direkten Vergleich der Aufnahmen allerdings sehe ich hier das 20-60x minimal(st)
vorne.
An meinem Kowa TSN-884Spektiv lieferte das 25-60x in allen Bildern eine Fülle an Details, dem legendären 20-60x so gut wie ebenbürtig. Dafür aber dann auch noch mit den
Vorzügen einer etwas besseren Korrektur der Farbsäume durch XD Linsen und einer besseren Kompatibilität mit Digitalkameras, die am 20-60x noch (leicht) vignettieren.
Die Bilder welche ich durch das 25-60x machen konnte waren zudem alle sehr kontrastreich und klar.Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich von Kowa hier auch nichts anderes
erwartet. Fürs Digiscoping ist das Okular jedenfalls uneingeschränkt zu empfehlen, und die Entscheidung, welches Okular man jetzt letztendlich kaufen soll, wird
durch dieses weitere Okular nicht unbedingt leichter, da einfach alle brilliante Ergebnisse liefern.
Kleines Fazit
Mit dem TE-11WZ 25-60x Wide Zoom ist Kowa mal wieder ein Meisterstück gelungen. Obwohl ein Zoom mit größeren Sehfeld deutlich schwieriger zu entwickeln ist, als ein Standardzoom,
übertrifft das 25-60x das schon geniale 20-60x in einigen Punkten. Für reine Beobachtungstouren würde ich persönlich das 25-60x aufgrund des etwas größeren
Sehfeldes bevorzugen. Geht es ans Digscoping, so ist dies nicht ganz so einfach zu beantworten. Für jemanden, dessen Kamera bereits perfekt mit dem alten
20-60x Okular harmoniert, lohnt sich ein Umstieg nicht. Wer allerdings mit seiner Ausrüstung Digiscoping-Probleme mit leichten Abschattungen im Randbereich
hat, der sollte das 25-60x unbedingt einmal probieren. Und wer neu einsteigt ? Dem bleibt die Qual der Wahl. Beide Okulare sind Spitzenprodukte aber wie immer bei
optischen Produkten wie Ferngläser oder Spektiven gilt auch hier : Immer selbst ausprobieren und dann entscheiden !
Artikel erschienen am 22.05.2013
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