Seit nun etwa einem Jahr besitze ich jetzt das
Nikon AF-S VR Micro Nikkor 105mm f2,8G IF ED
Makroobjektiv. Von
Nikon
als Spitzenobjektiv angepriesen mit hervorragender optischer Leistung angepriesen, war ich natürlich voller
großer Erwartungen.
Das 105 VR Makro von Nikon wird als Spitzenobjektiv angepriesen, aber kann es auch halten, was versprochen wird?
Das AF-S 105 2,8G IF ED
Makroobjektiv enthält 14 Linsen in 12 Gruppen, davon eine ED-Glas Linse welche chromatische Aberrationen verringern
soll. 9 abgerundete Blendenlamellen sollen für ein angenehmes Bokeh sorgen. Das
Nikon AF-S Micro Nikkor 105mm 2,8G IF ED macht einen sehr
wertigen Eindruck, ist mit ca. 750g allerdings recht schwer.
Geleiefert wird das Objektiv mit Gegenlichtblende, aber leider ohne Stativschelle, was ich besonders im Makrobereich immer sehr schade finde. Dies
macht den Wechsel von Querfomat ins Hochformat oft sehr umständlich. Durch das relativ hohe Gewicht liegt der Schwerpunkt der Ausrüstuing dann auch
nicht mehr optimal in der Mitte.
Der Autofokus
Das Nikon Micro Nikkor AF-S 105mm 2,8G IF ED arbeitet mit Ultraschall-Fokusmotor und ist somit extrem leise und für ein Makroobjektiv zudem
erfreulich flott.
Diese Hauskatze war in Bewegung und pirschte sich gerade an einen Vogel heran. Der Autofokus des 105er Nikkors
schaffte es problemlos, das Auge der Katze in der Schärfe zu halten. Zumindest an der D7100.
Der Autofokus des 105er Nikkors arbeitet zusammen mit der D7100, D5200 und mit meiner D5300 extrem präzise, und trifft eigentlich immer
punktgenau. Im Nachführungs-AF Modus war die Trefferquote bei gleichmässig bewegten Motiven, wie meiner pirschenden Katze oder meinem
langsam vor sich hintrottenden Hund ebenfalls sehr gut. Für ein Makroobjektiv nicht immer selbstverständlich. Es bringt Spass, mit dem Objektiv
zu fotografieren, nicht nur im Makrobereich !
Bildqualität
Beüglich der Bildqualität habe ich natürlich keine Messungen vorgenommen, und kann hier nur meinen rein subjektiven Eindruck
wiedergeben. Und der ist bezüglich der Auflösung recht gut. Zwar kenne ich noch ein paar andere Objektive, die
etwas mehr Auflösung zu liefern scheinen, aber das Nikon macht hier eine sehr gute Figur.
Probleme bereitet des Nikon allerdings, wenn starke Kontraste im Bild sind. Hier kommt es dann recht schnell zu chromatischen Aberrationen.
Das hatte ich eigentlich bei einer ED-Glas Linse und Linsen mit Nanokristallvergütung (wie auf der Nikon Website zu lesen ist) nicht unbedingt erwartet.
Die Farbwiedergabe ist sehr natürlich und angenehm an allen meinen Kameras.
Handling
Das 105er Maro von Nikon hat ordentlich Gewicht. Am Kameragurt zusammen mit einer größeren Kamera könnte es bei
längeren Spaziergängen schon etwas anstrengend werden. Was wirklich fehlt, ist eine Stativschelle. Soweit ich weiss, fehlt diese
aber auch bei anderen Herstellern an Makroobjektiven. Der Fokusbereich kann anstatt ca. 0,3m - unendlich auf 0,5m bis unendlich begrenzt werden.
Dies erhöht die Fokussiergeschwindigkeit im Nichtmakrobereich deutlich.
Fazit
Das 105er Makroobjektiv von Nikon ist ein sehr hochwertiges Makroobjektiv mit einer guten Auflösung. Es schwächelt aber bei
starken Kontrasten, da es hier dann schnell zu chromatischen Aberrationen an den Kontrastkanten kommt. Im Handel ist das
Nikon AF-S VR Micro Nikkor 105mm f2.8g IF ED ab ca. 730 EUR zu haben. Für ein 105er Makroobjektiv ist das recht teuer.Man sollte
daher gründlich überlegen, ob es unbedingt Nikon sein muss, und man nicht ein Objektiv eines Fremdhersteller nehmen sollte.
Das Sigma EX 105 mm/2,8 DG OS HSM Macro Nikon gibt es bereits ab ca. 420.- EUR und hat ebenfalls eine sehr gute Abbildungsqualität, der
Autofokus ist beim Sigma aber merklich langsamer.
Artikel erschienen am 25.02.2015