Im April 2017 hat
Nikon seine neue Semi-Profikamera, die
Nikon D7500, auf den Markt gebracht. Mit 21 Megapixeln und dem gleichen
Sensor wie die
Nikon D500 löst die D7500 etwas weniger auf als der Vorgänger, die
Nikon D7200. Dies soll sich günstig
auf die Bildqualität, insbesondere auf das Rauschverhalten und den Dynamikumfang der Kamera auswirken.
Nikon hat der
D7500 zudem einen nach oben und unten schwenkbaren Monitor mitgegeben, um LiveView Aufnahmen aus
schwierigen Perspektiven zu erleichtern. Das
Nikon in der 7000er Serie nicht mehr auf immer höhere Megapixelzahlen setzt,
ist zunächst in meinen Augen positiv zu bewerten Aber kommen wir zunächst einmal zu den anderen technischen Details.
Technische Details der Nikon D7500
Die
Nikon D7500 ist mit einem 21 MP DX Sensor ausgestattet, welcher standardmäßig mit Empfindlichkeiten von
ISO 100 bis
ISO 51200 arbeitet. Dieser
Bereich ist aber erweiterbar von ISO50 bis
ISO 1640000. Somit sind selbst im Dämmerlicht noch Aufnahmen mit relativ zügiger
Verschlusszeit
möglich. Als Prozessor ist der Expeed 5 verbaut, welcher auch schon der
Nikon D500 und der Profikamera
Nikon D5 verbaut ist.
Der schnelle Prozessor ermöglicht unter anderem eine Serienbildgeschwindigkeit von 8 Bildern pro Sekunde.
An Bord ist diesmal auch ein Videobildstabilisator für Full HD Videoauflösung, welcher Videoaufnahmen auch
freihand ruckelfrei gelingen lassen sollte.
Der Pentaprismensucher deckt 100% des Bildfeldes ab und hat eine Vergrößerung von 0,95, die etwas teurere
Nikon D500
bietet eine Vergrößerung von 1,0x.
Das AF Modul bietet dem Fotografen 51
AF-Messfelder, von denen 15 Messfelder Kreuzsensoren sind, und das mittlere sogar Lichtstärken von bis
zu 1:8 unterstützt, somit können auch lichtschwächere Optiken häufig noch mit Konverter betrieben werden.
Der Touchscreen-Monitor hat 922.000 Bildpunkte und ist nach oben und unten schwenkbar.
Verschlusszeiten bietet die Kamera von 30 Sekunden bis 1/8000 Sekunde. Selbstverständlich hat die Kamera einen
Bulb-Modus, mit welchem Langzeitbelichtungen realisiert werden können. Ebenso verfügt die
Nikon D7500 über einen
eingebauten Blitz mit einer Reichweite von 12 Metern (bei ISO100).
Reihenaufnahmen können mit einer Geschwindigkeit von bis zu 8 Bildern pro Sekunde gemacht werden, die
Nikon D500
schafft hier 10 Bilder pro Sekunde.
Weitere technische Details sind auf der
Homepage von Nikon zur D7500
zu finden. Daten zur
Nikon D500 findet Ihr
hier.
Der Autofokus der Nikon D7500
Die
Nikon D7500 hat 51 AF Sensoren, von denen 15 Kreuzsensoren sind. Der mittlere Sensor ist noch in der Lage bei einer
Lichtstärke von 1:8 zu fokussieren. Erst einmal hört sich das ja recht gut an, schaut man aber einmal ins
Canon Lager,
so fällt auf, dass sogar schon die
Canon EOS 800D aus dem gehobenen Einsteigersegment 45 AF Sensoren hat. Das ist nur geringfügig weniger.
Und zudem sind bei der
Canon EOS 800D alle Sensoren Kreuzsensoren ausgelegt. Warum
Nikon der D7500 nur 15 Kreuzsensoren spendiert, ist
mir ein Rätsel.
Ansonsten dürfte der Autofokus wie bei allen höherwertigen
Nikon Kameras zuverlässig und präzise
scharfstellen. Auch dass das mittlere AF-Feld noch bei einer Lichstärke von f8 fokussiert, kommt sicher vielen
Fotografen gelegen, denn jetzt können bei vielen
Objektiven zusätzlich noch Telekonverter verwendet werden, ohne
dass auf den Autofokus verzichtet werden müsste.
Beim Autofokus im LiveView Betrieb hat sich leider noch nicht viel getan. Hier arbeitet immer noch ein langsamer
Kontrasterkennungs-Autofokus, während beispielsweise bei der
Canon EOS 800D schon ein
Dual Pixel Sensor eingesetzt wird, welcher
auch im LiveView Betrieb das Fokussieren mit einem blitzschnellen Phasen-AF ermöglicht. Wie auch bei den
Vörgängern der
Nikon D7500 ist der LiveView AF mehr eine Notlösung.
Der LiveView der Nikon D7500
Bis auf den eben angesprochenen langsamen Autofokus hat
Nikon den LiveView im Vergleich zu den
Vormodellen deutlich verbessert. Endlich lässt sich die
Blende während des LiveViews verstellen, und das Ergebnis
ist sofort auf dem Monitor sichtbar. Dennoch finde ich den LiveView bei den
Canon Kameras deutlich komfortabler. Denn
dieser zeigt im Standardmodus das Livebild bei
Offenblende und blendet erst beim Fotografieren hab, bei
Nikon wird für das Livebild die
Arbeitsblende verwendet. Ein LiveView bei
Offenblende aber erleichtert das
manuelle Fokussieren im LiveView enorm. Denn der Punkt der höchsten Schärfe kann exakt gesetzt werden.
Das Livebild der
Canon wirkt zudem rauschärmer, da beim Livebild bei offener
Blende mehr Licht auf den Sensor gelangt
und die Kamera das Signal nicht unnötig verstärken muss. Eine Kontrolle der
Tiefenschärfe oder der Bildwirkung ist
weiterhin problemlos mit der Abblendtaste möglich.
Nikon sollte hier zumindest per Firmware die Möglichkeit geben, dass LiveView-Bild auch bei
Offenblende anzeigen zu lassen. Vor
allem im Makrobereich ist so ein deutlich exakteres und auch schnelleres Fokussieren möglich. Zumindest aber hat
Nikon
den Bug - zumindest war es einer in meinen Augen - der nicht direkt verstellbaren
Blende im LiveView gelöst.
Blitz als Master an der Nikon D7500
Was
Canon schon bei der EOS 800D bietet, bekommt man bei
Nikon erst bei den höherwertigen Modellen - nämlich
die Möglichkeit, den integrierten Blitz als Masterblitz zur Steuerung externer Blitzgeräte zu verwenden. Diese Möglichkeit
nutze ich besonders bei der
Pilzfotografie recht häufig. So kann ohne viel Aufwand ein schwaches Blitzlicht
von der Seite oder von unten das Motiv leicht aufhellen.
Gerne helle ich bei der Pilzfotografie meine Motive mit einem seitlichen leichten Blitz auf. Mit der
Nikon D7500 ist dies problemlos möglich, denn die Kamera bietet die Möglichkeit, den integrierten Blitz als
Master zu verwenden, um externe Blitze damit zu steuern.
Die Bildqualität der Nikon D7500
Bisher galt die
Nikon D500 als die
APS-C Kamera mit dem besten Sensor. Die
Nikon D7500 verwendet exakt den gleichen
Sensor wie die
Nikon D500. Und auch in der Bildqualität sind keine merklichen Unterschiede zur
D500 festzustellen. Die
Nikon
D7500 bietet eine Wahnsinns-Bildqualität mit sehr geringem Rauschen und einem noch höheren Dynamikumfang als von den
schon ebenfalls sehr guten anderen 24MP Modellen von
Nikon.
Stockente mit ISO1600 fotografiert. Schon die 24MP Modelle von Nikon bieten eine
atemberaubende Bildqualität. Diese wurde bei der Nikon D7500 nochmals verbessert und ist auf dem Niveau der
Nikon D500
Ebenso wie in den anderen aktuellen DX (entspricht in etwa
APS-C) Modellen von
Nikon ist auch in der
Nikon D7500 kein
Tiefpassfilter verbaut, so dass auch feinste Details der Motive aufgezeichnet werden können und nur noch ein
geringes Nachschärfen der Bilder nötig ist. Die Bildqualität der D7500 ist also in allen Belangen top. Mehr ist derzeit
kaum aus einem
APS-C Sensor herauszukitzeln.
Fazit :
Die
Nikon D7500 ist in fast allen Belangen eine sehr gute Kamera. In Sachen Bildqualität schlägt sie gemeinsam mit der
Nikon D500 fast alle anderen
APS-C Spiegelreflexkameras auf dem Markt. Der LiveView ist deutlich besser geworden, wenn auch nicht perfekt.
Zu kritisieren wären die geringe Anzahl an AF-Kreuzsensoren, in der Praxis dürfte dies aber nur selten stören.
Mit derzeit
1425.- EUR
ist der Preis auch noch relativ moderat.
Wer bei gleicher Bildqualität noch etwas mehr Leistung benötigt, sollte sich die
Nikon D500 einmal näher anschauen. Sie ist
mit
1869.- EUR
zwar merklich teurer, bietet dem Fotografen aber einen größeren Sucher und eine höhere Serienbildgeschwindigkeit. Auch was den
Autofokus angeht, hat die
D500 mit 153 Fokusmessfeldern (davon 99 Kreuzsensoren) deutlich mehr zu bieten. Zudem ist die
Verteilung der Messfelder deutlich besser, da diese nahezu das ganze Sucherfeld abdecken.
Artikel erschienen am 20.07.2017