Als Immerdrauf bei Familienausflügen war bisher immer mein
Nikon Z 24-70 f4 S dabei. Sowohl für Aufnahmen der Familie als auch für
Landschaftsaufnahmen hat es mir
gute Dienste erwiesen. Nur am langen Ende fehlten mir hin und wieder ein paar Millimeter Brennweite. Als
Nikon dann im Herbst 2021 das Nikon Z 24-120mm f4 S auf den Markt brachte, wurde ich hellhörig. Genau diesen Brennweitenbereich habe ich mir gewünscht, hatte aber auch ein wenig Bedenken, denn
Objektive mit großem Zoombereich sind nicht unbedingt für eine herausragende optische Leistung bekannt. Da ich das Z 24-120 aber auch in der
Makrofotografie einsetzen wollte - unter Verwendung einer
Nahlinse - sollte die Auflösung schon
relativ gut sein und den Sensor der
Z7 ausreichend bedienen können. Kurzerhand habe ich mir also das Z24-120mm besorgt und es ausgiebig getestet. Wie sich das
Nikon Z 24-120 bei mir geschlagen hat, dazu gleich mehr. Kommen wir zunächst einmal zu den technischen Daten, welche ihr auch auf der
Nikon Website einsehen könnt.
Technische Daten des Nikon Z 24-120 f4 S
Das
Nikon 24-120 ist ein 5-fach Zoomobjektiv mit
Nikon Z Bajonett. Es deckt einen Brennweitenbereich von 24 bis 120mm bei einer durchgehenden
maximalen
Blendenöffnung von f4.0 ab. Einen Bildstabilisator besitzt es nicht. Die optische Konstruktion besteht aus 16 Linsen welche in 13 Linsengruppen aufgeteilt sind. Bei einer Naheinstellgrenze von von 35cm in allen Brennweitenbereichen erreicht das Nikkor einen maximalen
Abbildungsmaßstab von 1:2,6. Scharfgestellt wird mittels Innenfokussierung, entweder per AF oder über den manuellen Fokusring. Das
Objektiv besitzt neun abgerundete Blendenlamellen, welche für ein angenehmes Bokeh sorgen sollen. Es hat ein Filtergewinde von 77mm, so dass alle gängigen Schraubfilter verwendet werden können. Bei einer Länge von 118mm und einem Durchmesser von 84mm wiegt das
Objektiv 630g. Als Zubehör wird eine Streulichtblende (HB-102) sowie ein Objektivbeutel mitgeliefert.
Der Autofokus des Nikon Z 24-120 f4 S
Wie schnell und wie treffsicher der Autofokus arbeitet, ist nicht nur vom
Objektiv, sondern zu einem Großteil auch von der verwendeten Kamera abhängig. Der Autofokus der
Nikon Z7 arbeitet recht flott und treffsicher mit dem
Objektiv zusammen, und dies obwohl mir die
Nikon Z7
in Sachen AF schon hin und wieder einmal Probleme bereitet.
Eine typische Situation im Urlaub. Die Kinder toben durch den Wald, das Licht im Wald ist entsprechend schlecht. Für den AF
der Kamera nicht unbedingt leicht. Diese Aufnahme ist bei ISO 3200, einer Brennweite von 40 Millimetern und einer Verschlusszeit von 1/400s entstanden. Der Autofokus saß bei fast allen Bildern aus der Serie perfekt auf dem Kopf.
Auch in Situationen, wo das Licht relativ schlecht und die Motive in ständiger Bewegung waren, arbeitete der Autofokus der
Nikon Z7 gut mit dem Nikon Z24-120mm f4 S zusammen.
Die Bildqualität des Nikon Z 24-120 f4 S
Insbesondere die optische Qualität ist mir bei
Objektiven sehr wichtig. Das ein
Objektiv mit einem derart großen Zoombereich wie das Z24-120mm nicht die gleiche
Auflösung wie eine Festbrennweite bringen kann, ist mir natürlich klar. Ein Zoomobjektiv ist immer ein Kompromiss. Das Nikon Z24-120 scheint aber ein sehr guter Kompromiss zu sein,
denn die Bildqualität ist wirklich überzeugend. Ein Immerdrauf muss bei mir nämlich nicht nur Familien- und
Landschaftsaufnahmen meistern. Es wird mit Hilfe einer
Nahlinse
auch zu einem
Makroobjektiv umfunktioniert, und insbesondere hier sollte es schon in der Lage sein, auch feine Details aufzulösen. Und das ist es.
Sowohl bei
Makroaufnahmen (mit oder ohne Verwendung einer zusätzlichen
Nahlinse) als auch bei
Landschaftsaufnahmen überzeugt das Z24-120mm mit einer sehr guten Auflösung, meines Erachtens noch besser als das schon gute
Z24-70 f4 S. Und dies durchgehend bei allen Brennweiten. Im äußersten Weitwinkelbereich vignettiert es allerdings deutlich. Durch leichtes
Abblenden lässt sich die Vignettierung aber auf ein Maß verringern, mit welchem ich gut leben kann.
Das Bokeh des Z24-120mm empfinde ich als sehr angenehm, unscharfe Bereiche werden sehr ruhig dargestellt. Das konnte das 24-70 aber auch schon recht gut.
Haptik, Handling des Nikon Z 24-120 f4 S
Trotz Kunststoffgehäuse fühlt sich das Nikon Z24-120 f4 S sehr hochwertig an. Es liegt sehr gut in der Hand. Der Fokussierring ist etwas schwergängig, wirklich störend ist es allerdings nicht. Auch um den Zoomring zu bedienen ist etwas mehr Kraftaufwand nötig. Beides kann jedoch auch als Feature gesehen werden. Ein versehentliches Verstellen der Schärfe durch Berühren des Fokusrings dürfte nahezu ausgeschlossen sein.
Wer wie ich zuvor mit dem
24-70 f4 S gearbeitet hat, dem wird das deutlich größere Gewicht auffallen, was bei diesem Brennweitenbereich bei einer durchgängigen Lichtstärke von f4 aber auch nicht verwunderlich ist.
Fazit
Das Nikon Z24-120mm f4 S hat meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern in vielen Punkten sogar deutlich übertroffen. Die Auflösung ist für ein 5-fach Zoom in allen Brennweiten ausgezeichnet - und dies schon bei
Offenblende. Das Bokeh ist sehr angenehm. Mit einer Brennweite von 24mm bis 120mm ist es zudem extrem flexibel und lässt sich mit adaptierter
Nahlinse auch als perfektes
Makroobjektiv verwenden. Mit einem Preis von derzeit
1249.- EUR ist es zwar nicht unbedingt günstig aber jeden
Cent wert. Das Nikon Z24-120mm f4 S wird auf jeden Fall ein Platz in meinem Fotorucksack finden und das
Z 24-70 f4 S dauerhaft ersetzen.
Artikel erschienen am 20.01.2022