Seit knapp 4 Jahren ist das Sigma 18-35mm f1.8 DC HSM Art auf meinen Touren nach Skandinavien immer mit dabei und dient als Standardobjektiv an meinen
APS-C Kameras. Sowohl für Familienaufnahmen als auch für
Landschaftsaufnahmen leistet es mir gute Dienste. Mit einer durchgängigen Lichtstärke von f1.8 sticht es deutlich aus der Masse der Zoomobjektive heraus.
Ein ganz besonderes Zoom-Objektiv für das APS-C Format ist das Sigma 18-35mm f1.8 DC HSM Art. Es bietet extreme Lichtstärke über den gesamten Brennweitenbereich.
Wie sich das
Objektiv, welches ich übrigens sowohl in einer Nikon- und einer Canon-Ausführung besitze, bei mir in den letzten Jahren geschlagen hat,
dazu gleich mehr. Kommen wir zunächst einmal zu den technischen Daten, welche auch auf der
Sigma Website eingesehen werden können.
Technische Daten zum Sigma 18-35mm f1.8 DC HSM Art
Das Sigma 18-35 ist ein 2-fach Zoomobjektiv. Es deckt den Brennweitenbereich von 18-35mm ab und ist für Kameras mit
APS-C Sensor gerechnet. Die optische Konstruktion besteht aus 17 Linsen, welche in 12 Gruppen aufgeteilt sind. Über den gesamten Brennweitenbereich hinweg beträgt die maximale
Blendenöffnung f1.8, die kleinste
Blende beträgt f16. Der maximale Abbildungsmaßstab liegt bei 1:4,3 bei einer Naheinstellgrenze von 28cm. Fokussiert wird mit Hilfe eines Ultraschallmotors, das
Objektiv besitzt eine Innenfokussierung und verändert seine Länge beim Fokussieren nicht. Es ist mit einem Filtergewinde von 72mm ausgestattet und somit für die Verwendung von allen gängigen Einschraubfiltern geeignet.
Das Sigma 18-35 ist gegen das Auftreten von chromatischen Aberrationen korrigiert, was für durchgehende Schärfe auch bis hin zum Randbereich führen soll.
Neun Blendenlamellen sorgen zudem für ein angenehmes Bokeh. Eine Gegenlichtblende sowie ein Objektivköcher gehören zum Lieferumfang des
Objektivs.
Bei einer Länge von 121mm und einem Durchmesser von 78mm wiegt es 810g.
Der Autofokus des Sigma 18-35mm f1.8 DC HSM Art
Ob und wie gut der Autofokus arbeitet hängt zum Großteil von der am
Objektiv verwendeten Kamera ab. Da ich das Sigma 18-35 gleich in zwei Versionen besitze (für
Canon und Nikon), konnte ich es dementsprechend an verschieden Kameras testen, genannt seien hier die
Canon EOS 7D Mark II, die
Canon EOS 800D, die
Nikon D5500, und die
Nikon Z FC (hier in Verbindung mit dem Mount Adapter von
Nikon). An wirklich allen Kameras gab es keinerlei Probleme mit einem Front- oder Backfokus. Der Fokus saß in den allermeisten Aufnahmen immer exakt dort, wo ich ihn per Messfeld hingelegt habe. Selbst an einer
Sony A6100 (adaptiert mit dem dem
Sigma MC-11 Adapter) gab es keinerlei Probleme. Der Fokus war schnell und extrem treffsicher. Ich möchte an dieser Stelle aber erwähnen, dass es im Netz etliche Berichte über Autofokusprobleme mit diesem
Objektiv gibt. Es scheint hier also eine gewisse
Serienstreuung zu geben. Ein kleiner Tipp, falls solche AF Probleme auftreten : Bei AF-Problemen sollte man sich zunächst einmal vergewissern, ob auch die aktuellste Firmware auf das
Objektiv aufgespielt wurde. Dies geht problemlos mit dem Sigma USB-Dock, welches allerdings separat erworben werden muss.
Die Bildqualität des Sigma 18-35mm f1.8 DC HSM Art
Entscheidend dafür, ob ich ein neu gekauftes
Objektiv auch behalte, ist die Bildqualität. Wenn diese nicht stimmt, nützt mir auch die beste Verarbeitung und der schnellste und
treffsicherste Autofokus nichts. Aber keine Sorge, die Bildqualität des 18-35 kann absolut überzeugen.
Abendstimmung am Meer, fotografiert mit Sigma 18-35mm DC HSM Art bei 35mm Brennweite. Das Objektiv liefert detail- und kontrastreiche Bilder.
Die Aufnahmen sind bei 18mm bereits ab
Offenblende in der Mitte sehr hoch aufgelöst und der Schärfeabfall zum Rand hin ist hier relativ gering. Bis
Blende 3.5 nimmt die Auflösung in der Bildmitte noch etwas zu, am Rand scheint das
Objektiv bei
Blende 5,6 sein Optimum erreicht zu haben. Hier liefert das
Objektiv von der Mitte bis hin zum Rand ein extrem hoch auflösendes Bild ab, und braucht sich selbst vor Festbrennweiten nicht zu verstecken. Im Telebereich bei 35mm ist die Bildmitte ebenfalls schon bei
Offenblende sehr hoch aufgelöst, der Abfall hin zum Rand ist hier allerdings etwas deutlicher wahrnehmbar als bei 18mm Brennweite. Auch hier kann dem Schärfeabfall durch leichtes
Abblenden entgegengewirkt werden.
Zudem wirken die Aufnahmen sehr kontrastreich und auch Farben werden sehr gut und neutral wiedergegeben. Auch
Portraits lassen sich bei 35mm Brennweite und einer relativ offenen
Blende wunderbar bewerkstelligen, denn der unscharfe Bereich weist beim Sigma 18-35 ein sehr angenehmes und ruhiges Bokeh auf.
In Punkto Bildqualität überzeugt das Sigma 18-35 also auf ganzer Linie und leistet sich keinerlei Schwächen. Es liegt hier gleichauf mit richtig guten Festbrennweiten. Für ein Zoomobjektiv ist dies absolut außergewöhnlich.
Haptik, Handling des Sigma 18-35mm f1.8 DC HSM Art
Das Sigma 18-35mm DC HSM Art kommt im stabilen Metallgehäuse daher. Es sieht nicht nur sehr hochwertig aus, sondern fühlt sich auch so an. Der Zoomring läuft absolut sanft, dies gilt ebenso für den Fokusring, welcher minimal schwergängiger ist. Nichts wackelt oder hat einen Schluck. Mit der Kamera ist das
Objektiv über ein Metallbajonett verbunden. Einen Bildstabilisator hat das Sigma leider nicht, somit ist am
Objektiv auch nur ein einzelner Schiebeschalter verbaut, mit welchem zwischen manuellem Fokus und Autofokus umgeschaltet werden kann.
Ein qualitativ hochwertiges und zudem extrem lichtstarkes Zoomobjektiv mit Metallgehäuse bringt zwangsläufig natürlich auch etwas Gewicht auf die Waage. Mit 810g ist es mit Sicherheit kein Leichtgewicht und macht sich bei längeren Touren in der Natur schon bemerkbar. Die brillanten und detailreichen Aufnahmen, die es liefert, sowie die perfekte Haptik entschädigen aber dafür.
Fazit
Das Sigma 18-35mm DC HSM Art hat meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern sogar weit übertroffen. Es hat mich so sehr begeistert, dass ich mir neben der Ausführung mit
Canon Anschluss zusätzlich auch noch die Version mit
Nikon Anschluss besorgt habe. Die Bildqualität ist für ein Zoomobjektiv überwältigend und auf Augenhöhe mit guten
Festbrennweiten. Zudem hat es eine sehr gute Haptik, man spürt sofort, dass man ein sehr hochwertiges
Objektiv in Händen hält. Mit einem Preis von derzeit
749.- EUR ist es für die Leistung, welche es liefert, zudem recht günstig. Jeder, der noch kein Zoomobjekitv in diesem Brennweitenbereich besitzt, sollte sich auf jeden Fall das Sigma einmal näher anschauen.
Artikel erschienen am 17.02.2022