Konverter haben wir bereits in Teil 2 der Serie RAW
für Anfäger beschrieben. Neben dem
Weißabgleich gibt es aber noch einen weiteren Parameter, der sehr häufig nachträglich korrigiert werden muss. Hierbei handelt es sich um
die Belichtung
. Die Kamera belichtet mit Hilfe einer Belichtungsautomatik. Sie schätzt anhand des Bildes in etwa ein, wie das
Bild
korrekt belichtet werden müsste. Häufig liegt die Kamera dabei aber falsch. Ursachen hierfür sind beispielsweise Motive vor einem
sehr hellen oder sehr dunklen Hintergrund. Bei einem zu hellen Hintergrund wird die Kamera das Bild sehr knapp belichten, so dass
der helle Hintergrund zwar korrekt belichtet wird, das eigentliche Motiv aber merklich zu dunkel. Bei einem dunklen Hintergund
verhält es sich umgekehrt, hier versucht die Kamera das gesamte Bild ausgegeglichen zu belichten. Da der Hintergrund aber meist einen größeren Bereich
vom Bild einnimmt, bekommt dieser automatisch eine größere Gewichtung bei der Belichtungsmessung.
Dadurch wiederum wird das Hauptmotiv zu hell belichtet.
Zwar bieten die meisten Kameras verschiedene Möglichkeiten der Belichtungsmessung an, wie beispielsweise die Spot-Messung, welche die
Belichtung
nur anhand eines sehr kleinen Bereichs im Bild berechnet, oder aber die mittenbetonte Messung, welche dem mittleren Bereich des
Bildes die größte Priorität bei der Belichtungsmessung zukommen lässt, dennoch werden die Ergebnisse nicht immer perekt sein.
Vor allem dann nicht, wenn sich das Motiv vor einem sich veränderenden Hintergrund bewegt.
Format fotografiert, so sind kleinere Fehlbelichtungen kein Weltuntergang mehr und in der
späteren Entwicklung im RAW
Konverter (ich arbeite in der Regel mit Adobe Lightroom CC
) problemlos zu beheben.
in Adobe Lightroom CC
korrigieren kann. Bei
folgendem Bild kamen bei der Aufnahme gleich mehrere Faktoren zusammen, welche für einen relativ starke Unterbelichtung
des Hauptmotivs führten. Die Amsel
, von sich aus schon ein dunkler Vogel
, sass vor einem in der Sonne liegenden
Hintergrund. Zuvor habe ich einen Grünfinken
auf einem Ast in der Sonne fotografiert, vor einem dunklen Hintergrund
fotografiert und die Belichtungskorrektur leicht im Minus gehabt. Da alles sehr schnell ging, habe ich einfach nur
auf die Amsel
fotografiert und den Auslöser gedrückt. Durch die negative Belichtungskorrektur und das Motiv musste
es zwangsläufig zu einer Unterbelichtung kommen.
Vor allem die Amsel
wirkt deutlich unterbelichtet vor dem hellen, in der Sonne
liegendem Hintergrund.
des Bildes jetzt nachträglich in Lightroom korrigieren zu können, muss das Bild zunächst in den
Lightroom Katalog importiert werden. Ich erkläre das Prozedere kurz im Kurs unter Fotografieren in RAW Teil 1
. Nachdem das
Bild importiert ist, wird es im Entwickeln-Modul geöffnet.
Das Entwickeln-Modul bietet etliche Einstellungsmöglichkeiten.
Teil 2 besprochen haben, oder aber auch, wie in diesem Fall benötigt, die Belichtungskorrektur.
Wie zu erkennen ist, habe ich die Belichtungskorrektur hier etwas ins Plus korrigiert, damit die Amsel
korrekt belichtet wird. Damit aber
der jetzt eh schon recht helle Hintergrund nicht überbelichtet wirkt, habe ich auch an weiteren Reglern gedreht. Ich habe die Schatten
aufgehellt, damit die schwarze Amsel
etwas heller wirkt. Die Lichter wiederum habe ich etwas heruntergeregelt, damit alle hellen Bereiche
nicht zu sehr ausfressen, beziehungsweise überbelichtet wirken.
Das fertig entwickelte Bild.
auch noch mit Verlaufsfiltern separat verändert, so dass
der dunkle Vordergrund auch relativ dunkel bleibt, letztendlich ist somit aus einem unansehnlichen Bild doch noch ein
richtig kleines Kunstwerk geworden. Wäre das Bild nur im JPEG Format fotografiert worden, so wäre es restlos
verloren gewesen. Ich kann es nur immer wieder sagen, fotografiert unbedingt im RAW
Format, selbst aus
unansehnlichen Bildern können unter Umständen noch richtige Schätze entstehen.