Gedanken zur Bildbearbeitung in der Naturfotografie

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Gedanken zur Bildbearbeitung
Ich erinnere mich noch genau an meinen Einstieg in die digitale Naturfotografie um die Jahrtausendwende herum. Man machte seine Aufnahmen teilweise mit 2MP KompaktkamerasMehr Infos, welche bei höheren ISO-EinstellungenMehr Infos schnell zu wahren Rauschmonstern mutierten. ISO100 war damals Pflicht, um vorzeigbare Ergebnisse zu erzielen. Bildbearbeitung - Fehlanzeige, damit kannten sich nur die wenigsten aus. Die Bilder wurden ein wenig verkleinert und nachgeschärft, um sie dann auf Fotoplattformen wie der Fotocommunity zu präsentieren zu können, und das wars. 2002 waren dann schon viele Fotografen mit Spiegelreflex unterwegs, welche ein deutlich besseres Rauschverhalten hatten, während ich noch immer mit meiner Kompaktkamera und einem SpektivMehr Infos ausgestattet meine Digiskopieaufnahmen erstellte. Die kleinen Sensoren der KompaktkamerasMehr Infos rauschten manchmal wie Wildwasserbäche. Neidisch auf die aalglatten DSLR-Aufnahmen und wie immer zu knapp bei Kasse um mir selbst eine ergattern zu können, habe ich mich dann ein wenig mehr mit der Nachbearbeitung der Fotos beschäftigt. Dies war in etwa auch die Zeit, wo in Internetforen die Diskussion aufkam, wieviel Bildbearbeitung denn nun bei Naturaufnahmen "erlaubt" sei oder nicht. Es entstanden hier regelrechte Glaubenskriege. Bestimmt war bei einigen auch die mangelnde Efahrung in der Bildbearbeitung ein mitgrund, die Bildbearbeitung strikt abzulehnen und gegen die Fotografen zu hetzen, die ihre Bilder in vielerlei Hinsicht optimierten. Wohl oft auch aus Neid, da die bearbeiteten Bilder auch mehr Anerkennung fanden. Schnell kommen dann Vorwürfe, dass das Bild manipuliert sei und mit der wahren Natur nichts mehr zu tun habe.


Wo fängt Manipulation an ?

Aber wo hört jetzt die Bildoptimierung auf und fängt die Bildmanipulation an? Die Grenzen sind hier meines Erachtens fliessend. Wenn ich bei einem Bild das Bildrauschen mittels eines WeichzeichnersMehr Infos entferne, wird ja nicht nur das eigentliche Rauchen herausgerechnet, sondern auch der Hintergrund etwas weichergezeichnet. Wenn man es ganz genau nimmt, wäre dies schon Manipulation. Aber dies macht auch jede DigitalkameraMehr Infos, wenn sie im JPEG Modus arbeitet. Sind die Bilder aus der Kamera dann auch schon manipuliert? Nein, hier von Manipulation zu sprechen wäre maßlos übertrieben. Wie sieht es aus, wenn ich einen störenden Halm mittels Photoshop wegretuschiere. Ja, das wäre schon Manipulation. Aber geht es denn um den Halm? Nein, es wird doch nur etwas entfernt, was vom Hauptmotiv ablenkt. Auch hier sollte man also locker bleiben. Es ist immer noch besser, den Halm in der Bildbearbeitung zu entfernen, als in der Fotolocation gezielt Sachen herauszurupfen, welche nicht ins Bild passen. Und ist es verwerflich unruhige Hintergründe etwas weichzuzeichnen, damit sie nicht zu sehr vom Motiv ablenken, einfach weil man sich keine VollformatMehr Infos DSLR leisten kann, die das Motiv von vornherein besser vor dem Hintergrund freigestellt hätte. Nein, für mich wäre das auch nch keine gravierende Manipulation. Dann müsste es ja auch generell eine Manipulation sein, mit einer Telebrennweite bei OffenblendeMehr Infos an einer Vollformat- oder besser noch Mttelformatkamera zu arbeiten. Manipulation fängt für mich da an, wo ich eine Situation mittels Bildbearbeitung erzeuge, die es so nicht gibt. Wenn ein VogelZur Bildergalerie mittels Bildbearbeitung neben einen anderen gesetzt wird, der während der Aufnahme gar nicht in der Nähe war. Oder wo ich per Photoshop einem VogelZur Bildergalerie einen RaupeZur Bildergalerie in den Schnabel packe. All dies wäre für mich Manaipulation. Fast alles andere wäre für mich noch Bildoptimierung.
Ansonsten wäre auch FokusstackingMehr Infos, HDR oder sogar die Verwendung eines Polarisations- oder GraufilterMehr Infos Manipulation.
Zum Glück haben sich mittlerweile (wir schreiben das Jahr 2017) die Gemüter etwas beruhigt, und selbst die, die früher vehement jegliche Art von Bildbearbeitung abgelehnt haben, werkeln jetzt am PC und optimieren liebevoll ihre Bilder. Und das ist gut so, denn im Endeffekt zählt doch das Ergebnis. Ich sehe mir lieber gut optimierte Bilder an, als verrauschte, lieblos irgendwo veröffentlichte Aufnahmen. Die beachte ich nicht.....


Wie weit gehe ich selber bei der Bildbearbeitung?

Oft erreichen mich Mails, mit der Frage, warum viele meiner Bilder so brillant aussehen, und dass ich da doch bestimmt viel Zeit in die Bilbearbeitung investiere. Und ja, ich bearbeite fast jedes Bild. Es wird in mehreren Stufen verkleinert und nachgeschärft, sowie der Hintergund, sollte er denn Bildrauschen enthalten, entrauscht. Auch korrigiere ich Tiefen und Lichter, sowie die Farbsättigung. Und selbstverständlich optimiere ich auch den Auschnitt, sollte er mir beim Fotografieren nicht ganz gelungen sein. Aber zeitintensiv ist dies nicht. Pro Bild denke ich mal werden es durchschnittlich so 2-5 Minuten sein, die ich in die Bildbearbeitung investiere. In der Regel ist die nachbearbeitung bei mir also nicht zeitintensiv. Doch Ausnahmen bestätigen bekanntermaßen die Regel. Habe ich ein seltens Motiv fotografieren können, und die Ausgangssituation war für das Foto mehr als subotpmimal, so optimiere ich auch mal deutlich mehr an einem Bild. Ein seltener PilzZur Bildergalerie der förmlich im Gras untergeht, den würde ich beispielsweise optimieren. Hier würde ich dann versuchen, den PilzZur Bildergalerie vor dem Gras freizustellen. Auch falls ich keine Zeit habe einen FokusstackMehr Infos zu machen, sondern lieber die BlendeMehr Infos extrem schliesse, um möglichst viel vom Motiv scharf zu bekommen, kann es sein, dass ich den nun auch recht unruhig wirkenden Hintergund nachträglich weichzeichne. Diese Dinge sind, sollen sie denn perfekt werden, doch recht zeitintensiv.
Aber ich stemple keine Detals in ein Bild, die vorher nicht auch vorhanden waren und ich verfälsche nicht die eigentliche "Handlung", welche im Bild zu sehen ist. Denn das wäre für mich wirklich Manipulation.

Pilz unbearbeitet So habe ich diesen Orangegelben StreiflingZur Bildergalerie seinerzeit auf meiner Website präsentiert. Fast unbearbeitet.

Den Orangegelben StreiflingZur Bildergalerie aber ich auf einer frisch gemähten Wiese fotografiert. Ein schöner PilzZur Bildergalerie, aber ein subotmilaer Hintergrund. Damals hätte ich den PilzZur Bildergalerie noch unbearbeitet gezeigt, heute hätte ich wahrscheinlich den Hintergund etwas optimiert. Wie man Hintergründe perfekt weichzeichnenMehr Infos kann, könnt ihr übrigens in einem meiner Tutorials nachlesen.

Pilz mit optimiertem Hintergrund Und so sieht das Ganze mit optimiertem Hintergrund aus.

Und mal ehrlich, ist das Jetzt schon eine Manipulation. Es ist der Original-Hintergrund, nur weichgezeichnet. Der PilzZur Bildergalerie kommt jetzt um ein Vielfaches besser zur Geltung, die Gräser im Hintergrund lenken nicht mehr ab. Und dank geschlossener BlendeMehr Infos bei der Aufnahme ist ein Großteil des PilzesZur Bildergalerie Bereich ausreichender Schärfe. Die ganze Bearbeitung hat hier in etwa 8 Minuten gedauert und das Ergebnis ist meines Erachtens um Welten besser. Man könnte jetzt noch die Dreckkörner auf dem PilzZur Bildergalerie entfernen, so wie die durch die Weichzeichnung entstanden Ränder am Stil des PilzesZur Bildergalerie um es noch weiter zu perfektionieren. Aber auch so ist es schon eine deutliche Verbesserung zum Original - und es bringt Spaß, das Bild zu betrachten.


Möglichkeiten der Bildbearbeitung nutzen

Deshalb empfehle ich jedem, der wirklich das Beste aus seinen Bildern herauskitzeln möchte, die Möglichkeiten der Bildbearbeitung zu nutzen. Unbearbeitete Bilder sollte man als nichts anderes als ungeschliffene Diamanten betrachten, und mit ein wenig Beareitung werden sie oftmals zu wahren Brillianten. Es wäre schade, wenn diese Möglichkeit nicht zu nutzen.





Artikel erschienen am 30.09.2017


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