Dass teure Hochleistungsspektive bekannter Marken meist gute Ergebnisse beim
Digiscoping bringen ist allseits bekannt. Aus diesem Grunde werden von den
angehenden
Digiscopern auch eben solche
Spektive gekauft.
Viele Vogel- oder Fotografiebegeisterte denen die Ausgaben von teilweise weit über 1500.- EUR
für ein Hochleistungsspektiv einfach zu viel sind, verzichten entweder ganz auf dieses
Hobby oder entscheiden sich für Billigspektive mit denen die Enttäuschung dann aber meist
sehr gross ist. Auch ich hatte schon mehrere "Billigspektive" vor meiner Kamera, die
Ergebnisse waren eigentlich alle mangelhaft bis unbrauchbar.
Als mir dann letztens ein Galaxster GXS-T90ED
Spektiv zum Testen angeboten wurde, waren meine
Erwartungen dementsprechend gering, da ich bisher eigentlich nur gute Aufnahmen von Hochleistungs-Spektiven namhafter
Hersteller gesehen habe.
Als das
Spektiv eintraf, ich die Verpackung öffnete, hatte ich schon den ersten positiven Eindruck. Eine
verschliessbarer Immerdraufschutz mit Öffnungen für
Okular und
Objektiv waren gleich dabei.
Eisvogel, fotografiert durch
ein Galaxster Spektiv.
Als ich das
Spektiv dann in die Hand nahm, war ich zusätzlich vom Gewicht positiv überrascht. Viel
leichter als ich erwartet hatte, trotzdem ein hochwertige Verarbeitung. Ein separat erhältlicher Adapter mit
28mm wurde mir ebenfalls gleich mitgeliefert, so dass ich sofort meine Kamera ans
Spektiv schraubte und mich
trotz miseralbelstem Wetter auf die Vogel-Pirsch machte.
Wie erwartet waren die
Verschlusszeiten der Kamera etwas besser, als wenn ich mein 80mm
Swarovski
vor der Kamera hätte. Der 1cm grösserer Objektivdurchmesser macht sich also tatsächlich bemerkbar.
Das Bild auf dem Monitor meiner
Coolpix 5000 war klar und deutlich, die Kamera fokussierte ohne
Probleme durch das
Spektiv. Die ersten Aufnahmen wurden gemacht und die Ergebnisse waren überzeugend. Eine
derart gute Bildqualität hatte ich eigentlich gar nicht erwartet.
Die Detailauflösung war sehr gut, auch scheint das
Spektiv sehr gut korrigiert zu sein, denn
chromatische Abberationen traten nur in Extremsituationen auf und waren leichter Natur.
Bachstelze, fotografiert durch
ein Galaxster Spektiv
mit Nikon Coolpix 5000
bei 30-facher Vergrösserung.
Das Galaxster GXS-T90ED ist mit einem 22-68x Zoom ausgestattet. Im Bereich von 22-30facher Vergrösserung lieferte
das
Spektiv durchweg gute Ergebnisse, darüber hinaus liess die Qualität allmählich nach, was mich nicht weiter
störte, da dies auch bei anderen
Spektiven der Fall ist. Auch mit Hochleistungs-Markenspektiven bekommt
man eigentlich nur sehr gute - gute Ergebnisse bei 20-30 facher Vergrösserung. Die Farbwiedergabe des
Spektivs
ist gut, und ist etwas ins "warme" Spektrum verschoben, was sich teilweise sehr angenehm auf die Bildergebnisse
auswirkt. Wem dies nicht so zusagt, der kann dies über den Weissabgleich der Kamera ausgeleichen. Ich habe
mich entschieden, dies nicht zu tun, da ich selber ein Freund der warmen Farbtöne bin, und mir die Bilder
so gefielen, wie sie aus dem
Spektiv kamen.
Blaumeise, fotografiert durch
ein Galaxster Spektiv
mit Nikon Coolpix 5000.
Gerd Rossen
Artikel erschienen am 15.06.2068