Die
Nikon Coolpix
995 war meine erste
Digiscoping
Kamera als ich mich im April 2002 mit dieser
Art der Fotografie befasste. Und ich war durchaus zufrieden mit der Bildqualität, welche
diese Kamera lieferte und auch heute noch liefert.
Die Schärfe der Fotos, wo der Fokus sass, war enorm. Die
Coolpix
995 brachte viele feinste
Details, die Farben allerdings waren nicht ganz nach meinem Geschmack, aber wie bei den
anderen Coolpix-Kameras gibt es dafür ja manuelle Einstellmöglichkeiten.
Wie auch bei der
Coolpix 4500
und der
Coolpix 5000
stellt die
Coolpix 990
die Kontraste
im Automatikmodus wesentlich zu hart dar. Ausgefressene Lichter und abgesoffene schwarze
Bildpartien waren recht häufigt, wenn auch nicht ganz so etxrem wie bei der
5000
oder der
4500
.
Das Rauschverhalten war (für diese Generation der
Digitalkameras
) akzeptabel. ISO200 Aufnahmen
konnte man durchaus noch gebrauchen. ISO400 ist allerdings für die Fotografie quai nicht
mehr brauchbar gewesen. Das Rauschen war auch in späterer
Bildbearbeitung
kaum mehr wegzubekommen,
von dem Detailverlust durch das Rauschen ganz zu schweigen.
Ein anderes Problem sind die chromatischen Abberation und das Color-Fringing der Kamera. Dies
scheint im Verhältnis zur älteren
Coolpix 990
stärker geworden zu sein. Besonders auffällig war
dies bei den
Digiscoping-Aufnahmen
. Benutzt man die Kamera für sich alleine, hielten sich diese
Bildfehler in Grenzen.
Die chromatischen Fehler sind aber problemlos mit fast allen Bildbearbeitungsprommen
entfernbar, so dass dies eigentlich kein Grund dafür sein sollte, diese Kamera
nicht fürs
Digiscoping
zu verwenden.
Der Autofokus der Kamera scheint das eigentliche Problem zu sein. Oftmals lag er leicht
daneben, was zu sehr viel Ausschuss auf meinen Fotoexkursionen führte. Der Autofokus
der älteren
Nikon Coolpix 990
hatte da wentlich bessere Arbeit geleistet.
Digiscoped mit Nikon Coolpix
995 und Swarovski 80HD
Spektiv
Besonders in schlechten Lichtverhältnissen klackerte der Autofukus unheimlich lange hin und her, um dann
letztendlich doch keinen Fixpunkt zu finden auf den er scharfstellte.
Auffällig war auch, wie gut die Bilder auf dem LCD erschienen, und wie ernüchternd das Ergebnis dann
oft zuhause am Monitor war.
Dennoch : Die
Coolpix
995 hatte mir auch viele scharfe Ergebnisse geliefert, wenn
das Licht stimmte, und auch der Fokus mal exakt sass. Dann waren die Ergebnisse denen der
Coolpix 990
deutlich überlegen. Nur war dies zu selten der Fall.
Ein Originalauschnitt aus einem 995+Swarovski Foto. Hier stimmt die Schärfe und auch viele Details sind im Bild wiederzufinden
Diese Aufnahme wurde mit ISO200 gemacht, bei einem ich finde noch brauchbarem Rauschergebnis.
Alles in allem kann man die
Nikon Coolpix
995 aber dennoch als eine gute
Digiscoping-Kamera bezeichnen. Wenn der Fokus nur ein bisschen öfter
exakt treffen würde, würde ich Sie sogar als die
Digiscoping
Kamera schlechthin bezeichnen.
Aber versagt der Fokus dafür zu oft.
Erwähnen möchte ich hier auch noch die überragenden Makroeigenschaften der Kamera. Also wer
neben dem
Digiscoping
auch noch
Makrofotografie
betreiben möchte, dem kann ich diese
Kamera ruhigen Gewissens empfehlen. Zudem gibt es die Kamera gebraucht ja fast schon für einen
Appel und n Ei.
Wichtiger Hinweis :
Dieser Artikel stammt aus dem Jahre 2004, mittlerweile gibt es sehr viele neuere und ebenfalls sehr
gut geeignete Kameras für das
Digiscoping
. Informieren Sie sich bitte zusätzlich in entsprechenden
Foren über neuere Modelle bzw. auch andere Kameramarken. Auch die Fotografie mit digitaler Spiegelreflex
durchs
Spektiv
wird immer beliebter. Im Praxistest über das
Spektiv Kowa TSN-884
berichte ich kurz darüber.
Artikel erschienen am 12.06.2004