Eisvogel aus nächster Nähe mit Canon EOS RP + EF 400mm f,28 L IS USM + 2x TC fotografiert. Ohne lauten Spiegelschlag, welcher die Vögel oftmals erschreckt und dank Fokussierung über den Sensor mit exakt auf den Augen sitzendem Fokus.
Aber die Spiegellosen haben noch einen weiteren Vorteil. Sie fokussieren direkt über den Bildsensor und benötigen somit keinen eigenen AF Sensor, welcher am Boden der Kamera unterhalb des eigentlichen Bildsensors liegt. Da die Umlenkung des Bildes auf den AF-Sensor bei herkömmlichen Spiegelreflexkameras bei nicht ganz exakter Justierung zu Fokusfehlern führen kann, kommt es deshalb bei Spiegelreflexkameras gelegentlich zu den berüchtigten Front- oder Backfokusproblemen, so dass Kamera und Objektiv evtl. nachjustiert werden müssen. Bei Spiegellosen tritt Front- oder Backfokus hingegen deutlich seltener auf, da hier direkt über den Bildsensor die AF-Messung stattfindet. Ich schreibe hier bewusst "seltener" und nicht "nie", denn unter gewissen Umständen, kann es auch bei Spiegellosen zu Fehlfokussierungen kommen, wenn der von der Kamera berechnete Weg zur Fokussierung vom Objektiv nicht 1:1 umgesetzt wird. Deshalb findet man z.B. auch bei einigen DSLM die Möglichkeit, eine AF-Feinjustage vorzunehmen. An meiner Nikon Z7 benötige ich beispielsweise eine Feinjustage für mein Sigma 150-600 Contemporary.Eine Uferschnepfe, mit Nikon Z7 in Verbindung mit dem Sigma 150-600 Contemporary fotografiert. Wenn das Motiv stillhält, sitzt der Fokus der Spiegellosen in der Regel auf den Punkt genau.
Aber auch in der Makrofotografie bevorzuge ich die DSLM. Es ist viel genauer mit Hilfe der Bildschirmlupe manuell auf das Motiv zu fokussieren, als durch den Sucher einer Spiegelreflexkamera. Deshalb habe ich, wenn möglich, auch schon an den Spiegelreflexkameras den LiveView bei Makroaufnahmen verwendet, um den Fokus exakt zu setzen. Zudem entfällt hier ebenfalls der Spiegelschlag, der durch seine Erschütterung häufig für Unschärfen bei Makroaufnahmen mit längeren Verschlusszeiten sorgt.Gerade bei Makroaufnahmen ist die Schärfentiefe äußerst gering. Deshalb fokussiert man bei Makromotiven meist manuell, da der Autofokus die Schärfe gar nicht so exakt setzen könnte. Über den Monitor der Nikon Z7 ließ sich bei dieser Raubfliege der Fokus millimetergenau aufs Auge legen.
Nicht alle, aber die meisten spiegellosen Systemkameras unterstützen mittlerweile einen rein elektronischen Verschluss. Gerade in der Makrofotografie verhindert dieser jegliche Art der Erschütterung und ermöglicht somit gestochen scharfe Bilder. Nur bei bewegten Motiven sollte man auf rein elektronischen Verschluss verzichten, da hier der Rolling Shutter Effekt zu Bildverzerrungen führen kann.Auf die Schärfenachführung der meisten DSLR ist Verlass. Bei solchen Aufnahmen versagen meine DSLM leider kläglich.
Deshalb nehme ich, wo immer ich auch mit Actionaufnahmen rechnen muss, eine Spiegelreflexkamera mit auf Fototour.