Vor einigen Monaten hatte ich bereits einen Testbericht über die
Canon EOS 750D
geschrieben, der neuen, gehobenen Einsteigerkamera
von
Canon
. Zeitgleich mit der
Canon EOS 750D
hat
Canon
die EOS 760D herausgebracht, welche noch ein paar weitere Features im Vergleich
zur 750D aufweist. In diesem Bericht werde ich Euch die 760D vorstellen und kurz auf die Unterschiede zur 750D eingehen.
Technische Daten der Canon EOS 760D
Ebenso wie die
Canon EOS 750D
ist die 760D mit einem 24MP Sensor ausgestattet, und erlaubt es so, Bilder mit den
Abmessungen von 6000 x 4000 Pixeln aufzunehmen. Damit lassen sich selbst sehr große Papierabzüge von den Bildern machen.
Die Kamera arbeitet mit dem neuen DIGIC 6 Prozessor, welcher auch in der 750D verbaut ist.
Beide Kameras sind mit 19 AF Feldern ausgestattet, wobei alle 19 Messfelder Kreuzsensoren sind. Der Sucher deckt sowohl
bei der 750D als auch bei der 760D 95% des Bildfeldes ab und weist eine Vergrößerung von x0,82 auf.
Die
Canon
760D besitzt im Gegensatz zur 750D ein LCD Display auf der Kameraschulter, auf welchem man jederzeit
die
Blende
,
Belichtungszeit
, Belichtungskorrektur und weitere Parameter angezeigt bekommt. Weitere Unterschiede
zur 750D sind ein Schnellwahlrad auf der Kamerarückseite, sowie ein Servo AF (Nachführ Autofokus für bewegte Motive) im Live View.
Durch das LCD Display und das Schnellwahlrad ist die Kamera etwas größer als die 750D aber mit ca. 10g mehr Gewicht nur
geringfügig schwerer. Weitere
technische Daten zur Canon EOS 760D entnehmen sie bitte der Canon Homepage
.
Der Autofokus der Canon EOS 760D (Phasen-AF im Spiegelreflex-Betrieb)
Ich hatte die
Canon
EOS 760D nur kurz zu Testzwecken. Da die Kamera aber genau dasselbe Autofokusmodul und den
gleichen Prozessor verwendet wie die
Canon EOS 750D
, sind hier keine Unterschiede in der AF-Treffsicherheit und Geschwindigkeit zwischen den beiden Kameras festzustellen.
Der AF der
Canon
EOS 760D arbeitet mit 19 AF-Feldern (alles Kreuzsensoren). Während des Testzeitraumes
hat die Kamera akkurat und schnell fokussiert. Fehlfokussierungen waren äußerst selten.
Die Canon
EOS 760D
fokussierte mit all meinen Objektiven
sauber. Dieses Bild von einem Eisvogelweibchen mit einem Neunstachligen Stichling
ist mit dem EF 400mm 2,8 L IS USM I in Verbindung mit dem
1,4 Extender entstanden.
Auch im Schärfenachführungsmodus (bei
Canon
Servo AF genannt) fokussierte die Kamera sehr zuverlässig und schnell. Im Vergleich
zur 700D war hier die 760D gefühlt etwas besser. Wenn man bedenkt, das vor kurzem noch die semiprofessionellen Modelle wie die
Canon
EOS 70D mit
dem in der 760D verbauten AF Modul gearbeitet haben, so ist dies im Vergleich zur 700D schon ein deutlicher Fortschritt. Vor allem
das Mehr an Messfeldern dürfte den ein oder anderen 700D Besitzer überzeugen, einen Wechsel zur 760D bzw. zur 750D zu erwägen.
Der Autofokus im LiveView (Hybrid CMOS AF)
Der AF im LiveView arbeitet recht zügig. Einen merkbaren Unterschied zur 700D
konnte ich hier aber nicht feststellen. Neu an der 760D ist hier allerdings, dass auch im LiveView
ein Servo-AF (Schärfenachführungs-Autofokus) verfügbar ist. Die Ergebnisse waren allerdings nicht
sehr überzeugend. Für bewegte Motive sollte man dann doch lieber auf den Live View verzichten
und im normalen Modus fotografieren. Dort ist der Servo-AF wesentlich schneller und treffsicherer.
Bildqualität der Canon EOS 760D
In der 760D ist der gleiche 24 MP Sensor verbaut, wie auch schon in der 750D. Ich konnte bei
Vergleichsaufnahmen keinerlei Unterschiede in der Bildqualität feststellen. Beide Kameras
liefern sehr gute Ergebnisse.
Auch unter schlechten Lichtbedingungen liefert die Canon
EOS 760D gute Ergebnisse. Mir gefallen aber die
Bilder der Nikon D5500
, der direkten Konkurrentin der Canon EOS760D, bei höheren ISO Einstellungen
doch etwas besser.
Allerdings kommen die
Canon
Sensoren beim Dynamikumfang nicht an die in den
Nikon
verbauten Sony Sensoren heran. Dies macht
sich in den JPEG Bildern aus der Kamera nicht unbedingt bemerkbar. Arbeitet man aber mit dem
RAW
Format und will
später die Schatten aufhellen, so sehen die Schattenbereiche der
Nikon
nach dem Aufhellen deutlich sauberer aus. Auch was feine
Details angeht, liefert
Nikon
hier bessere Ergebnisse. Der fehlende Tiefpassfilter macht sich in der Praxis doch bemerkbar. Allerdings fällt dies fast nur in den
RAW
Bildern bei deaktivierter Rauschunterdrückung auf.
Wen das Thema Bildqualität der
Canon
EOS 760D noch etwas mehr interessiert, der kann in meinem Bericht über die
750D mehr darüber lesen, denn die Bildqualität ist identisch. Bitte klickt dafür hier:
Testbericht Canon EOS 750D
.
Der LiveView Modus der Canon EOS 760D
Der Live View der
Canon
EOS 760D ist fast identisch zu dem Live View der 750D. Allerdings ist bei der 760D im LiveView auch
eine Servo-AF verfügbar. Somit können auch im LiveView sich aus der
Schärfeebene
bewegende Motive vom Autofokus verfolgt
werden. Leider arbeitet der Servo-AF im LiveView nicht so zügig wie ich es mir gewünscht hätte, und er kommt mit
meinen älteren
Objektiven
nicht wirklich hinterher. Da ich hauptsächlich mit älteren, großen Teleobjektiven
arbeite, verlasse ich mich hier dann lieber auf den Phasen-AF im ganz normalen Spiegelreflex-Modus.
Ansonsten bringt es richtig Spaß, mit dem LiveView zu arbeiten. Besonders bei
Makroaufnahmen
kann man mit Hilfe des LiveViews und
der 10-fach Lupe so exakt fokussieren, wie es durch den Sucher nie möglich wäre.
Auch der Touch-Autofokus arbeitet super. Man tippt einfach auf dem Bildschirm auf das gewünschte Motiv, und schon wird exakt darauf fokussiert. Leider
scheint das nicht in der Lupenansicht zu funktionieren. Wäre dies möglich, wäre der Touch-AF perfekt umgesetzt.
Das LCD Display auf der Kameraschulter
Im Gegensatz zur
Canon EOS 750D
besitzt die
Canon
EOS 760D ein LCD Display auf der Kameraschulter, wo man jederzeit
Blende
,
Verschlusszeit
,
Belichtungskorrektur und weitere Parameter einsehen kann. Lohnt es sich wegen dem LCD Display jetzt mehr Geld auf den Ladentisch zu legen?
Für mich ehrlich gesagt nicht. Ich habe mich mittlerweile dran gewöhnt, alles am Touchscreen einzusehen und einzustellen und bin
damit sehr zufrieden. Aber das ist sicherlich Geschmacks- und Gewöhnungssache.
Fazit :
Die
Canon
EOS 760D ist eine sehr gute Kamera, mit hoher Auflösung und sehr guter Bildqualität. Mit den
24 MP kann man richtig große Abzüge von seinen Bildern machen, auch Ausschnittvergößerungen sind überhaupt kein
Problem. Dennoch bietet die
Nikon D5500
etwas mehr an Bildqualität, dank fehlendem Tiefpassfilter und besserem
Dynamikumfang. Dafür wiederum ist die
Canon
EOS760D in anderen Disziplinen besser. Der LiveView
bspw. ist bei
Nikon
sehr schlecht umgesetzt. Auch wenn es um die drahtlose Steuerung externer Blitze geht,
liegt die
Canon
vorn. Bei
Nikon
müsste dafür weiteres Zubehör gekauft werden.
Wer vor der Frage 750D oder 760D steht, dem kann ich nur sagen, dass die Einstellungen genauso gut über den Bildschirm
getätigt werden können und das der Servo AF im LiveView einen nicht wirklich umhaut. Wer allerdings gewohnt ist, auf
ein Schulterdisplay zu gucken, der sollte in die 760D investieren. Die
Canon
EOS 760D ist derzeit für 679,00 EUR im Handel
erhältlich. Wer das Display nicht benötigt, der ist mit der 750D für
591,00 EUR
genauso gut bedient und spart 85.- EUR.
Artikel erschienen am 21.10.2015