Mit der Nikon Z50 II hat Nikon im Herbst 2024 den Nachfolger zur
Nikon Z50 auf den Markt gebracht. Dabei verwendet die Nikon Z50 II denselben Sensor, ist aber mit deutlich mehr Rechenpower ausgestattet und verwendet zudem eine KI-basierte Motiverkennung wie auch die größeren aktuellen
Nikon Modelle. Ob es sich lohnt aufgrund dieser Verbesserungen ein Upgrade von der
Nikon Z50 oder der
Nikon Z fc auf die Nikon Z50 II zu machen, dazu gleich mehr. Kommen wir zunächst einmal zu den technischen Daten der Nikon Z50 II, welche auch auf der
Nikon Website zur Kamera eingesehen werden können.
Technische Daten zur Nikon Z50 II
Die Nikon Z50 II ist eine spiegellose Systemkamera aus dem Hause
Nikon mit Z-Bajonett. In der Kamera ist ein
APS-C Sensor mit den Abmessungen von 23,5 × 15,7 Millimetern verbaut. Der Sensor hat eine Auflösung von 21 Megapixeln (Effektive Auflösung : 20,9 MP), dies ergibt Bilddateien mit den Abmessungen von 5568 × 3712 Pixeln. Ein integrierter Bildstabilisator ist nicht verbaut.
Als Prozessor verwendet
Nikon bei der Z50 II den Expeed 7, welcher auch schon in der
Nikon Z8 Verwendung findet.
Der Hybrid Autofokus (Phasen- und Kontrast-AF) erkennt auf Wunsch vollautomatisch viele Arten von Motiven, wie beispielsweise Menschen,
Hunde,
Katzen,
Vögel, Flugzeuge, Autos, Motorräder, Fahrräder oder Züge. Bei Tieren und Menschen erkennt die
Nikon zusätzlich die Augen und fokussiert auf diese. Auch das von
Nikon bekannte 3D-Tracking ist mit an Bord, hiermit lassen sich schnell bewegte Motive problemlos im Fokus behalten.
Der Autofokus der Nikon Z50 II arbeitet in Umgebungslicht von −9 LW bis +19 LW.
Die Kamera erreicht eine Seriengeschwindigkeit im Modus "Serienaufnahme langsam" von 1 bis 5 Bilder/s, im Modus "Serienaufnahme schnell" von ca. 5,6 Bilder/s (im stillen Modus und mit anderen Bildqualitätseinstellungen als NEF (
RAW) und NEF (
RAW) +: ca. 9,7 Bilder/s), im Modus "Serienaufnahme schnell (erweitert)" von ca. 11 Bilder/s (im stillen Modus: ca. 15 Bilder/s). Es gibt weitere Highspeed-Modi, wo bis zu 30 Bilder in der Sekunde mit Einschränkungen aufgenommen werden können.
Die
ISO-Empfindlichkeit der Nikon Z50 II reicht standardmäßig von
ISO 100 bis
ISO 51200, kann aber erweitert werden auf
ISO 204800. Belichtungszeiten sind von 1/4000 s bis 30 s möglich, Langezeitbelichtungen können im BulB-Modus realisiert werden.
Der Sucher der Nikon Z50 II löst 2,36 Millionen Bildpunkte auf und liefert eine Vergrößerung von 1,02x bei einer Bildfeldabdeckung von 100%. Eine Dioptrienanpassung ist von -3 bis +3 Dioptrien möglich. Die Austrittspupille liegt bei 19,5mm bei -1 Dioptrien.
Die Nikon Z50 II hat einen integrierten Blitz mit der Leitzahl 7 (bei ISO100).
Der touchfähige 3,2 Zoll große Monitor der Nikon Z50 II ist dreh- und schwenkbar und löst 1,02 Millionen Bildpunkte auf.
Die Abmessungen der Kamera betragen ca. 127 mm × 96,8 mm × 66,5 mm bei einem Gewicht von ca. 550 g.
Der Autofokus der Nikon Z50 II
Der Autofokus der Nikon Z50 II ist ist im Vergleich zur
Nikon Z50 deutlich verbessert worden. Die Z50 II ist mit einer Motiverkennung ausgestattet, welche auch schon in den
größeren Modellen, wie der
Z8 oder
Z9, eingesetzt wird. Die Kamera erkennt Menschen, Fahrzeuge und viele Tierarten, wie
Hunde,
Katzen,
Pferde,
Vögel und deren Augen.
Sehr treffsicher war der Autofokus der Nikon Z fc und der Nikon Z50 auch schon. Bei der Nikon Z50 II wird diese Treffsicherheit noch zusätzlich mit einer nahezu perfekten Motiverkennung kombiniert. Bei Motiven wie diesem Trauerschnäpper erkennt die Kamera automatisch den Vogel und fokussiert auf sein Auge
Somit hat jetzt auch
Nikon eine
APS-C Kamera im Programm, welche mit KI-basierter Motiverkennung ausgestattet ist.
Canon und Sony haben mit der
Sony A6700 oder der
R10 schon deutlich früher die KI-basierte Motiverkennung in ihre
APS-C Modelle integriert.
Die Motiverkennung der Nikon Z50 II hat in der Zeit, in der mir die Kamera zur Verfügung stand, einwandfrei funktioniert, auch bewegte Motive hat die Kamera problemlos erfasst und verfolgt. Für Naturfotografen ist dies eine deutliche Erleichterung und die Trefferquote steigt enorm. Wer im Besitz einer
Nikon Z50 oder
Z fc ist und häufig kleine
Vögel fotografiert, der sollte alleine aus diesem Grund über ein Upgrade auf de Z50 II nachdenken.
Die Bildqualität der Nikon Z50 II
Die
Nikon Z50 II verwendet höchstwahrscheinlich den gleichen Sensor, welcher auch schon in der
Nikon Z fc oder der
Nikon Z50 (Version I) Verwendung findet. Der Sensor ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen, liefert aber immer noch sehr gute Ergebnisse, wenn man ihn mit aktuelleren Sensoren vergleicht. Auch bei höheren
ISO-Einstellungen hält sich das Rauschen in Grenzen, und mit den aktuellen KI-basierten Programmen zur Rauschreduzierung wirkt selbst ein mit
ISO 3200 aufgenommenes Bild rauschfrei.
Dezente Farbtöne - wie bei dieser Aufnahme kurz vor der Wintersonnenwende in Lappland - gibt die Nikon Z50 II sehr natürlich wieder.
Die Farbwiedergabe ist sehr angenehm und Farben werden auch bei höheren Empfindlichkeitseinstellungen wie
ISO 1600 oder
ISO 3200 noch natürlich wiedergegeben.
Im Netz findet man viel Kritik bezüglich der geringen Auflösung von nur 21 MP. In der Praxis stört dies allerdings kaum. Wer seine Bilder nicht unbedingt wandfüllend ausdrucken möchte,
dem dürfte die geringe Auflösung kaum tangieren. Selbst
Landschaftsaufnahmen sehen bis zu einer Druckgröße von A3 perfekt aus. Grund hierfür ist wahrscheinlich auch
das gute Rauschverhalten der Kamera. Und da
Nikon bei der Z50 II auf einen Tiefpassfilter vor dem Sensor verzichtet hat, sind die Aufnahmen knackscharf ohne dabei
aber überschärft zu wirken.
Haptik und Handling und Performance
Auch wenn die Nikon Z 50 II von den Abmessungen recht klein ist, liegt sie dennoch sehr gut in der Hand und wirkt sehr wertig. An Bedienknöpfen hat
Nikon nicht gespart, die wichtigsten Funktionen können also bequem per Knopfdruck geändert oder eingestellt werden, wie beispielsweise das Aufnahmeprogramm, die
Belichtung,
ISO-Empfindlichkeit. Selbstverständlich steht dem ambitionierten Fotografen auch ein AF-ON Button zur Verfügung.
Neu ist ein Button für die Wahl des Picture-Styles, welcher wohl Fotografen ansprechen soll, die ihre Bilder direkt nach dem Fotografieren ohne weitere Nachbearbeitung online stellen wollen. Für die meisten Naturfotografen dürfte diese Funktion aber eher weniger von Interesse sein. Zwei frei belegbare Funktionsknöpfe auf der Vorderseite sind ebenfalls vorhanden.
Positiv überrascht hat mich, dass
Nikon der Z50 II einen internen Blitz spendiert hat. Die meisten aktuellen Systemkameras verzichten leider darauf, dabei gibt es viele Situationen, indem ein Blitz hilfreich sein kann.
Beim Menü gibt es keine Überraschungen, es ist sehr übersichtlich gegliedert, und auch wer vorher noch nicht mit
Nikon Kameras gearbeitet hat, dürfte sich schnell zurechtfinden.
Fazit :
Die Nikon Z50 II ist eine spiegellose Systemkamera mit einem 21 Megapixel
APS-C Sensor und richtet sich hauptsächlich an Einsteiger. Trotz der geringen Auflösung liefert die Kamera sehr detailreiche Bilder, auch bei höheren ISO-Empfindlichkeiten ist die Bildqualität gut. Der Autofokus arbeitet sehr präzise. Die KI-gesteuerte Motiverkennung ist vergleichbar mit der Motiverkennung von
Nikons Spitzenmodellen, wie bspw. der
Z8.
Mit einem Preis von derzeit
998,91 EUR ist die Nikon Z50 II zudem auch für die meisten Fotografie-Einsteiger erschwinglich.
Fazit : Top-Empfehlung für Einsteiger, sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Artikel erschienen am 16.12.2024