Die
Objektive
aus der Sigma ART Serie erfreuen sich derzeit größter Beliebtheit. Kein Wunder, denn sie sind
qualitativ sehr hochwerwertig und bieten zudem eine sehr große
Offenblende
, mit welcher Motive wunderbar freigestellt werden
können, auch schon bei kleinen Brennweiten.Ein sehr
interessantes
Objektiv
aus der Art Serie
dürfte das Sigma 35mm f1.4 DG HSM ART sein, dies gilt insbesondere für
APS-C
Fotografen. An einer
APS-C Kamera
entsprechen die 35mm Brennweite nämlich in etwa dem Bildwinkel eines Normalobjektives an einer
Vollformatkamera
. Ein wunderbares
Objektiv
also für
Portraits
aus der Nähe. Kommen wir zunächst aber zu den technischen Daten des
Objektivs
.
Technische Daten des Sigma 35mm f1.4 DG HSM ART
Mit 35 Millimetern hat das Sigma ART eine sehr vielseitige Brennweite erhalten, welche sowohl für
Portraits
,
Landschaften
,
Architektur- oder Innenaufnahmen geeignet ist. Die optische Konstruktion besteht aus
13 Linsen welche in 11 Gruppen aufgeteilt sind, für ein 35mm eine aufwendige optische Konstruktion, die für eine überragende
Bildqualität sorgen soll. Das hochwertige Nikkor 35mm f1.8 G ED beispielsweise besteht nur aus 11 Linsen, welche auf 8
Gruppen verteilt sind.
Die größtmögliche
Blendenöffnung
beträgt f/1.4, somit ist das
Objektiv
auch uneingeschränkt Available Light tauglich, und sollte
sich auf hervorragend für ansprechende
Portraits
eignen.
Die Brennweite von 35mm ist sehr gut für Portraits
, aber auch wie hier, für Schnappschüsse geeignet. Durch die große
Offenblende
muss auch im Innenbereich kaum oder nur schwach geblitzt werden.
Zudem ist es mit einem Ultraschallmotor (HSM) ausgestattet, welcher ein
extrem schnelles und vor allem leises Fokussieren ermöglicht.Sage und schreibe 9 Blendenlamellen sorgen für eine
fast kreisrunde
Blende
, und somit für ein äußerst angenehmes Bokeh. Vergleichbare
Objektive
, wie beispielsweise das 35mm Nikkor f1.8 G ED
verfügen meist nur über 7 Blendenlamellen.
Da das
Objektiv
eine Innenfokussierung besitzt, ist der problemlose Betrieb von Filtern und Aufsätzen kein problem, denn
die Frontlinse bewegt sich beim Fokussieren nicht.
Mit einem Gesamtgewicht von 665g ist das Sigma 35mm Art kein Leichtgewicht, aber eine aufwendige optische Konstruktion und
die extreme Lichtstärke haben halt ihren Preis.
Auf einen Bildstabilistator hat Sigma bei diesem
Objektiv
verzichtet.
Für weitere technische Daten schaut bitte auf der
Sigma Website
vorbei.
Der Autofokus des Sigma 35mm f1.4 DG HSM ART
Sigma hat dem 35mm ART
Objektiv
einen HSM Autofokus spendiert. Die Linsen werden über einen Ultraschallmotor angetrieben
was für einen sehr schnellen und leisen Fokusvorgang sorgt. Das von mir getestete Exemplar fokussierte sehr sauber
und zuverlässig. In Internetforen liest man hin und wieder von Fokusproblemen dieses
Objektivs
, bei derartig
lichtstarken
Objektiven
kommt dies allerdings generell etwas häufiger vor, besonders wenn mit
Offenblende
fotografiert
wird, fällt dies im Bild natürlich schnell auf, wenn beispielsweise die Augenbraue anstatt des Auges fokussiert wird. Oftmals
ist dies aber nicht unbedingt ein Problem des
Objektives
selber, sondern auf die Größe der Autofokusmessfelder der
Kamera zurück zu führen. Die Fokusmessfelder der Kamera sind nämlich keineswegs immer nur so groß, wie im Sucher
zu sehen, sondern nehmen oft auch noch einen bestimmten Bereich um die sichtbaren Markierungen herum ein. Die Kamera
sucht sich dann meist den kontrastreichsten oder den kameranächsten Punkt in diesem Bereich heraus. Wer mit Offenbeldne
fokussiert, sollte sich also nicht unbedingt auf den Autofokus verlassen, und entweder manuell fokussieren oder, wenn
in der Situation möglich, Fokusreihen belichten.
Sollten tatsächlich immer wieder Fehlfokussierungen auftreten, so kann das
Objektiv
vom Fotografen selbst mit Hilfe
eines zustätzlich erhältlichen USB-Docks kalibriert werden. Ich kann dies nur jedem ernsthaften Fotografen empfehlen. Das
USB-Dock von Sigma ist mit vielen neueren
Objektiven
kompatibel, und Probleme mit Front- oder Backfokus gehören hiermit
dann der Vergangenheit an.
Die optische Qualität des Sigma 35mm f1.4 DG HSM ART
ART bedeutet Kunst, und tatsächlich, mit den
Objektiven
aus der ART-Reihe von Sigma, lassen sich wirklich künstlerisch
hochwertige Bilder fotografieren. Man kann mit Sicherheit auch mit anderen
Objektiven
kreative Bilder erschaffen,
aber gerade durch die riesige
Offenblende
bieten die Sigma ART
Objektive
dem Fotografen doch einiges mehr an kreativen
Möglichkeiten als die meisten anderen
Objektive
. Und das Sigma 35mm ART ist hier keine Ausnahme. Wo die
Offenblende
bei anderen
Objektiven
aufgrund der oft bildübergreifenden Unschärfe schwächelt, ist beim Sigma 35mm Art schon eine sehr scharfe
Bildmitte zu verzeichnen. Die Schärfe nimmt zu den Bildrändern hinnzwar ab, ist aber selbst bei
Offenblende
noch absolut brauchbar.
Mit leichten
Abblenden
ist dann schon das gesamte Bild derart scharf, dass es eine Augenweide ist,
die Bilder in der 100% Ansicht auf dem Monitor zu betrachten. So etwas habe ich bisher bei noch keinem anderen
Objektiv
erlebt. Am schärfsten ist es erwartungsgemäß bei
Blende
f5.6, fast unglaublich, wieviele Details das
Objektiv
an den
Sensor liefern kann. Er jetzt wurde mir richtig bewusst, wie es aussieht, wenn ein
Objektiv
wirklich die neuen
hochauflösenden Bildsensoren bedienen kann.
Aber nicht nur die Schärfe ist beeindrucken, auch das Bokeh ist druch die 9 Blendenlamellen butterweich und angenehm, nur zum
äußersten Rand hin werden Spitzlichter etwas unschön dargestellt, in der täglichen Praxis ist dies aber kaum störend und fällt nur in Extremsituationen auf.
An einer
APS-C
bzw. DX Kamera wird dieser Bereich eh nicht aufgezeichnet.
Von der Bildqualität her würde ich das Sigma 35mm f1.4 DG HSM ART als das beste
Objektiv
bezeichnen, welches ich je benutzt habe.
Haptik, Handling des Sigma 35mm f1.4 DG HSM ART
Wichtig ist für mich vor allem, wie ein
Objektiv
abbildet. Wie es in der Hand liegt, und wie gut es bedienbar ist, war für mich
bisher immer eher nebensächlich. Aber wenn man
Objektiv
in Händeln hält, was sich einerseits sehr wertig anfühlt, einen
buttenweichen Fokusring hat, gut aussieht und zudem auch noch eine Leistug bringt, die man vorher kaum für möglich gehalten
hätte, dann ist es natürlich noch besser. Und all dies trifft auf das Sigma 35mm f1.4 DG HSM ART zu. Es liegt wunderbar
in der Hand und fühlt sich sehr wertig an.
Der AF lässt sich mittels eines Schiebreglers von manuell auf Autofokus umstellen, so dass man dies nicht jedes Mal
an der Kamera einstellen muss. Mitgleiefert wird zudem eine Streulichtblende, welche bei anderen Herstellern meist nicht
beiliegt und gesondert erworben werden muss.
Fazit
Das Sigma 35mm f1.4 DG HSM ART ist das beste normalbrennweitige
Objektiv
, welches ich je in Händen gehalten habe. Es liefert schon bei
Offenblende
eine herausragende Schärfe und ein angenehmnes Bokeh. Es fokussiert schnell und präzise, liegt
zudem super in der Hand. Die Verabeitung ist sehr wertig. Derzeit ist es im Handel ab
738,90 EUR
erhältlich. Für eine Standardbrennweite ist dies nicht günstig, das Sigma ist hier aber jeden einzelnen Cent wert.
Wer diese Summe nicht aufbringen und mit kleineren Abstrichen in punkto Bildqualität leben kann, der sollte sich
auch mal nach dem
Nikon
AF-S Nikkor 35mm f1.8 G ED umschauen. Mit
488,99 EUR
ist es merklich günstiger und auch von den Abmessungen und Gewicht her deutlich kleiner. Wer also viele weitere
Objektive
mit
auf die Resie nehmen möchte und deshalb Platz und vor allem gewicht sparen muss, ist mit dem leichten
Nikon
evtl. besser bedient.
Artikel erschienen am 09.08.2017