Das Sigma EX 150mm f 2,8 DAPO DG HSM
Makro
begleitet mich schon lange zuverlässig auf meinen Fototouren, und auch jetzt, wo es schon lange
einen verbesserten Nachfolger mit Bildstabilisator gibt, wird es noch weiterhin in meiner Fototasche bleiben. Denn das 150er Sigma bietet eine
gute Abbildungsleistung und auch ansonsten ist es qualitativ hochwertig verarbeitet. Technische Daten zu beiden
Objektiven
findet ihr auf der
Sigma-Website
.
Das Gehäuse des 150er
Makros
von Sigma ist aus Aluminium und mit einer samtig wirkenden Beschichtung versehen. Die Streulichtblende ist aus
Kunststoff, aber ebenso mit dieser Beschichtung versehen. Das Ganze wirkt dadurch sehr aufeinander abgestimmt, und nicht, wie beispielsweise beim
Canon 180mm Makro
,
etwas zusammengewürfelt, da beim
Canon
deutlich erkennbar ist, dass die Streulichtblende aus Kunststoff und das
Objektiv
aus Aluminium ist.
Das 150er Sigma wirkt sehr wertig, jedoch färbt sich die Gummierung am Fokusring nach einigen Jahren weiss
Der Fokusring läuft auch nach vielen Jahren Gebrauch immer noch sauber, allerdings ist die Gummierung nach all den Jahren etwas weiss geworden,
was eventuell auch den Wiederverkaufswert etwas drücken könnte. Vielleicht gab es hier Probleme bei der Gummimischung ähnlich wie bei
Canon
, da gab es mal an der
Canon EOS 650D ein Problem mit der Gummierung
.
Autofokus und manueller Fokus
Das Sigma 150mm verwende ich im Makrobereich fast nur mit dem manuellen Fokus und dann selbstverständlich auch vom Stativ aus. Nur in Situationen,
wo es wirklich mal ganz schnell gehen muss, kommt auch dann mal der Autofokus zum Einsatz.
Das Sigma 150mm Makro
bjektiv fokussiert zügig und treffsicher an meiner D7000
, der D200 und
der D5500
. Im Makrobereich sollte man aber wann immer möglichden manuellen Fokus verwenden. Das Bild zeigt übrigens eine Kleine Binsenjungfer
, die gar nicht
mal so häufig bei uns zu finden ist.
Selbstverständlich kann man mit dem 150er Sigma auch andere Aufnahmen außer machen. Im Aussenbereich beispielsweise
Portraits
von Tieren
und Menschen. Die 150mm erlauben es dem Fotografen, auch mit einer
APS-C Kamera
das Motiv angenehm vor dem Hintergrund freizustellen, oder
beispielsweise bei der Aufnahme von
Kindern
die nötige Distanz zu wahren, um wirklich authentische, ungestellte Bilder zu erhalten. Auch hier lässt sich
der Autofokus gut einsetzen. Bezüglich der Schnelligkeit sollte man aber, wie bei den meisten Makroobjektven, keine Wunder erwarten.
Beim Sigma EX 150mm f2,8 DG APO HSM lässt sich der manuelle Fokus wunderbar nutzen. Die Übersetzung des Fokusrings ist in Ordnung,
könnte aber einen bisschen feiner sein. Aber die meisten anderen Hersteller haben hier leider auch nichts Besseres im Programm.
Das Fokussierrad des Sigmas arbeitet leichtgängig, könnte aber eine etwas feinere Übersetzung haben, so
dass man noch exakter auf das Motiv scharfstellen kann. Denn gerade bei Makroaufnahmen
ist die Schärfentiefe
sehr gering
und man muss wirklich auf Bereiche kleiner 1mm scharfstellen können.
Alternativ zum Fokussierrad kann man bei extremen
Makroaufnahmen
selbstverständlich auch einen
Makroschlitten
verwenden. Mit einem
Makroschlitten
lässt sich noch deutlich exakter fokussieren, da die Einstellwege deutlich länger sind. Besonders bei
Makroaufnahmen
mit sehr großen Abbildungsmaßstäben sollte man deshalb einen
Makroschlitten
verwenden. Mit einem
Makroschlitten
hat
man zudem noch die Möglichkeit, bequem sogenannte
Fokus-Stackings
zu machen.
Bei kleinen aber dennoch sehr weit nach vorne und hinten ausladenden Motiven ist es
schwer, den Bereich, welchen man scharf abbilden möchte, nur mittels abblenden
scharf zu bekommen. Hier hilft einem
das sogenannte Fokus Stacking
weiter, bei welchem man mittels eines Makroschlittens
viele Einzelbilder aus
geringfügig veränderten Abständen macht, wodurch jeder Bereich des Motivs in irgendeinem Bild scharf erscheint. Diese Bilder verrechnet
man dann später mit einer Software zu einem Bild. Dieser Kelchbecherling ist von vorne bis hinten scharf. Dies wäre durch Abblenden
nur schwer möglich gewesen.
Zudem wäre der Hintergrund dann extremst unruhig geworden.
Über die technik des
Fokus-Stacking
berichte ich übrigens in einem gesonderten Bericht auf dieser Website. Bei Interesse schaut doch einfach hier
vorbei :
Fokus-Stacking
.
Bildqualität und Auflösung
Die Auflösung des Sigma EX 150mm f2,8 DG APO HSM würde ich als gut bezeichnen. Ich bekomme mit dem
Objektiv
problemlos
Makroaufnahmen
von einer guten schärfe hin. Allerdings gibt es acuh schärfe
Objektive
. Das 180er
Makro
von Tamron zum Beispiel lieferte mir deutlich mehr
Details als das 150er Sigma. Auch das
Canon EF 180mm
f3,5 L USM lieferte mir mehr Details an meinen
Nikon
Kamera. Und das obwohl ich es über
einen Eignbau Canon-Nikon an meiner
Nikon
Kamera angeschlossen hatte. Dennoch, alles in allem ist die Bildqualität immer noch
sehr überzeugend. Und auch in Verbindung mit guten Apochromaten, falls man einmal noch größere
Maßstäbe benötigt, liefert das Sigma eine gute Bildqualität ab.
Das Canon
schlägt das Sigma 150mm an meiner Nikon D7000
deutlich. Es wirkt einfach noch
etwas knackiger und detailreciher. Dafür kostet das Canon
auch mehr als das Doppelte.
Handling und Qualität
An der Qualität gibt es, bis auf das Weisswerden der Gummierung am Fokusring, nichts zu bemängeln. Das Sigma wirkt wertig und
hat sich bei mir im harten Einsatz wunderbar bewährt.
Fazit
Das Sigma EX 150mm f3,5 DG APO HSM
Makro
ist ein sehr gutes
Makroobjektiv
, mit leichten Schwächen in der Auflösung. Wer noch ein
Makroobjektiv
in diesem Brennweitenbereich benötigt, der sollte schauen, ob er irgendwo noch eines gebraucht erwerben kann, denn das
Objektiv
wird nicht mehr
hergestellt. Den Nachfolger mit Bildstabilisator, das Sigma EX 150mm f2,8 EX DG
Makro
OS HSM, gibt es übrigens
für ca. 900.- EUR
im Handel. Wer
also etwas mehr Geld zur Verfügung hat, sollte dann besser dort zugreifen, vor allem auch dann, wenn das
Objektiv
auch für Aufnahmen
außerhalb des Makrobereichs verwendet werden soll. Denn nur dort macht ein Bildstabilisator wirklich Sinn.
Artikel erschienen am 15.07.2015