Die
Nikon Coolpix 5000 hat einen 5 Megapixel auflösenden CCD-Sensor, und liefert
dementsprechend hochaufgelöste Bilddateien von bis zu 2560x1920 pixel. Damit lassen
sich problemlos DinA4 und mit leichten Einschränkunegn in der Bildqualität auch
Abzüge in DINA3 ausbelichten bzw. drucken.
Im Gegensatz zu vielen anderen 5MP Kameras ist der sensor der
Nikon Coolpix 5000
etwas grösser, die wirkt sich zwar leicht negativ auf die
Schärfentiefe aber
positiv auf das Rauschverhalten der Kamera aus. Bei
ISO 100 rauscht die Kamera
so gut wie gar nicht.
Normalerweise sollte man annehmen, dass die Details, wenn man die Kamera in Kombination
mit einem
Spektiv einsetzt, deutlicher und mehr werden, als es bei z.B. 3 MP Kameras
der Fall ist.
In den meisten Fällen sind die Ergebnisse aber nicht wesentlich besser, oftmals sogar
leicht schlechter.
Durch die virtuelle Vergrösserung (durch grössere Abmessungen) werden natürlich
auch kleinste Vibrationen logischerweise verstärkt, ebenso Dunst und
Luftunreinheiten. Besonder stark wirkt sich bei den Megapixel-Boliden auch sogenantes Luftflimmern
aus, da dieses die Detailfülle um ein Vielfaches verringert und somit die Sensoren dieser
Kameras nicht mehr bedient werden können. Oft machen sich derartige Probleme schon
vor dem eigentlich Schuss bemerkbar, indem der Autofokus nicht mehr scharfstellen kann, oder sehr
lange für die Fokussierung braucht.
Ein durchschnittliches Foto einer Heckenbraunelle, entstanden durch eine Coolpix 5000 in KOmbination mit einem Swarovski 80 HD Spektiv.
Vielleicht hat dieses Phänomen auch etwas mit der Auflkösung des
Spektivs zu tun, dem ja auch
irgendwo die Grenzen gesetzt ist. Es ist ja für das menschliche Auge konzipiert, und nicht
für eine
Digitalkamera.
Besonders auffällig war auch, dass Fotos, welche aus geringer Distanz zum Motiv gemacht wurden,
sehr gute Details zeigten, sobald das Motiv aber weiter entfernt war, die Schärfe und auch die
Details stark zu wünschen übrig liessen.
Die besten Resultate hatte ich bei einer Entfernung zum Motiv von etwa 5-9 Meter, also
schon der Naheinstellgrenze des
Spektivs.
Bei diesen "Nahaufnahmen" ist dann die Detailgenauigkeit doch etwas grösser als bei
den 3 MP Vorgängern - wenn auch nur geringfügig.
Derartige Probleme hatte ich mit der
Coolpix 990 weniger.
Ein anderes Problem ist, das der Fokus bei weiter entfernten Motiven oft leicht
daneben liegt. Die
Coolpix 5000 fokussiert ja in kleinen Schritten, wahrscheinlich
werden diese Schritte nicht fein genug sein, um den Fokus exakt zu treffen. Ein
leichtes Nachjustieren am Fokusring des
Spektivs ist leider häufig nötig.
Auch dieses Problem kannte ich bei der
Coolpix 990 nicht. Vielleicht liegt dies aber
auch an der durch den kleineren Sensor bedingten grösseren
Tiefenschärfe der
Coolpix 990.
Ein Ausschnitt aus dem Originalfoto der Heckenbraunelle. Ohne jegliche Nachbearbeitung.
Ebenso wie schon bei der
Nikon Coolpix 4500 erwähnt, sind die Bilder der
Coolpix 5000 in der
Automatikeinstellung wesentlich zu Kontrastreich. Ausgefressene Lichter, sowie stark unterbelichtete
Partien im Bild sind an der Tagesordnung. Etwas in den Griff bekommt man dieses Problem, indem man
im Menue den Kontrast auf "weniger Kontrast" einstellt.
Auch der Automatische Weissabgleich arbeitet (zumindest in Verbindung mit einem
Spektiv) mehr
als dürftig. Hier sollte man die Einstellungen anhand des Tageslichtes manuell einstellen, um
auch einigermassen authentische Bilder zu bekommen.
Die Automatikeinstellung hingegen produziert meist zu kalte, oftmals schon richtig bläulich
wirkende Bilder.
Nimmt man den Weissabgleich also manuell vor, so erreicht man farblich doch sehr ansprechende Bilder, manchmal
waren die Farben allerdings leicht übersättigt. Aber auch dieses Problem lässt sich sehr gut im
Menue manuell beheben. Einfach die Farbsättigung auf -1 einstellen, oder sogar auf -2.
Ein Originalausschnitt einer Aufnahme vom Eisvogel, entstanden mit Coolpix 5000 und Swarovski 80 HD aus einem Tarnzelt und einer Entfernung von etwa 7m.
Alles in allem ist die
Nikon Coolpix 5000 also von der Bildqualität durchaus geeignet für
das
Digiscoping, wenn auch die 3MP etwas besser abschnitten.
Allerings sollte man aber auch noch folgende Punkte beachten. Da die
Coolpix 5000 eher eine
Weitwinkelkamera ist, ist die Vergrösserung in Kombination mit einem Spekitv nicht
so gross, wie die als wenn ich z.B. eine
Coolpix 990 oder gar eine
Coolpix 4500
davorschalte, die ja mit Ihren 100mm, bzw. 150mm durchaus grössere Brennweiten
in Kombination mit einem
Spektiv erreicht.
Ein weiteres beträchtliches Problem ist es, einen passenden Adapter zu finden, da
die Kamera den Zoom nicht im Gehäuse ausführt, sondern ausserhalb. Man muss sich
also in den meisten Fällen nach Spezialadaptwern passend für die
Coolpix 5000 umsehen, oder
gelich selbst Hand anlegen und sich einen Digiscoping-Adapter basteln.
Die
Coolpix 5000 vignettiert übrigens wesentlich schneller als die alten
Coolpixes
990,
995,
4500. Zurückzoomen mit der Kamera ist da kaum drin....
Wichtiger Hinweis :
Dieser Artikel stammt aus dem Jahre 2004, mittlerweile gibt es sehr viele neuere und ebenfalls sehr
gut geeignete Kameras für das
Digiscoping. Informieren Sie sich bitte zusätzlich in entsprechenden
Foren über neuere Modelle bzw. auch andere Kameramarken. Auch die Fotografie mit digitaler Spiegelreflex
durchs
Spektiv wird immer beliebter. Im Praxistest über das
Spektiv Kowa TSN-884 berichte ich kurz darüber.
Artikel erschienen am 01.05.2006