Meine spezielle Leidenschaft in der Naturfotografie ist die
Vogelfotografie. Die Fotografie von
wildlebenden
Vögeln bringt nicht nur unheimlich Spass, sondern ist auch eine besonders grosse
Herausforderung. Vor allem die
Singvögel sind oftmals sehr klein und zudem noch unheimlich
scheu.
Ohne die entsprechende
Ausrüstung wird man kaum ansehnliche
Vogelaufnahmen erstellen können. Eine
Brennweite von 300mm stellt wohl das absolute Minimum dar, und auch nur dann, wenn man die
Vögel zum Beispiel an der Winterfutterstelle aus 3 Metern Entfernung fotografieren will.
Wer ernsthaft
Singvögel fotografieren möchte, der sollte sich für
Objektive ab 500mm entscheiden.
Seit erscheinen der ersten erschwinglichen digitalen Spiegelreflexkameras hat sich das Problem
ungenügend grosser Brennweiten fast von selbst gelöst, denn durch den Vergrösserungsfaktor der Digitalen SLRs
wird z.B. aus einem 300mm
Objektiv ein 480mm
Objektiv. Dieses mit einem 1,4x Konverter versehen
ergibt dann schon Supertele-Brennweiten von ein 672mm
Objektiv.
Das digitale Zeitalter bringt den
Vogelfotografen also hauptsächlich nur Vorteile.
Am einfachsten sind die an den Menschen gewöhnten Vögel zu fotografieren. Hier reichen oft schon Brennweiten ab 300mm für formatfüllende Aufnahmen.
Wer sich dann sogar noch ein lichtstarkes 500er oder gar 600er
Objektiv leisten kann, kommt mit den
meisten digitalen Spiegelreflexkameras dann schon auf Brennweiten von 700 bzw. 840mm Brennweite
entsprechend Kleinbild. Geschweige denn, man verwendet zusätzlich noch einen Konverter. Dann kommt man jenseits der
1000mm Brennweite an, womit auch scheue, kleine
Singvögel aus mehren Metern Entfernung zu fotografieren sind. Allerdings muss man
erwähnen, dass hier dann wieder ganz andere Probleme auftreten. Jede kleinste Vibration, oder auch nur
der schwächste Windhauch kann einem das Bild vermiesen. Denn genauso wie das Bild "vergrössert" wird, so wird
natürlich auch jede Vibration in der
Ausrüstung verstärkt sichtbar. Zudem kann bei solchen Brennweiten
auch schon mal die Luftverschmutzung, bzw. leichter Dunst ein gutes Foto unmöglich machen. Ausserdem wird eine aus 3m mit einem 300mm
Objektiv aufgenomme
Amsel
mit Sicherheit mehr Zeichnung haben, als eine
Amsel die mit einem gleichwertigen 600er aus 8 Metern Entfernung aufgenommen wurde. Die Nähe zum Motiv ist also durch nichts anderes wettzumachen - nur leider sind die meisten
Vögel recht scheu.
Bei scheuen Vögeln kommt man um ein Tarnzelt und sehr viel Ausdauer nicht herum. Zudem stellt man in einem Tarnzelt keine längeranhaltende
Störung für die Tiere dar.
Die beste Möglichkeit scheue
Vögel zu fotografieren, ist, sich zu tarnen. Am besten mit einem
Tarnzelt. So umständlich es auch sein mag, durch die Ergebnisse wird man sicherlich wieder
für die Strapazen entschädigt. Weiterhin sollte man sich schon im Vorfeld über die Verhaltensweisen
und Lebensräume der
Vögel informieren. Vor dem Fotografieren kommt immer erst das Beobachten und
Studieren der Motive. Nur so kann man in etwas vorhersagen, wo und zu welcher Zeit welche
Vögel
zu finden sind. Das spart eine Menge "vergebene" Zeit im Tarnzelt.
Eine gute Tarnung kann sogar sinnvoll sein, wenn man am Winterfutterplatz Fotos von
Vögeln
machen möchte. Die
Vögel sind dann wesentlich "gelassener" und halten sich länger an der
Futterstelle auf.
Diese Dorngrasmücke konnte ich
an einem vielbenutzten Wanderweg
problemlos aus ca. 3 Metern
Entfernung ablichten.
Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, scheue
Vögel zu fotografieren. Viele Naturschutzgebiete in
denen seltene
Vogelarten leben, sind durchzogen von oft vielbenutzten Wanderwegen. Da die
Vögel hier
gemerkt haben, dass keine Gefahr von den Menschen ausgeht, sind hier oft auch seltene
Vogelarten
recht zutraulich. Oft lassen sie den Fotografen bis auf wenige Meter heran ohne auch nur
Anzeichen von Fluchtversuchen zu zeigen. Etliche meiner hier gezeigten Aufnahmen sind an solchen
Wanderwegen in Naturschutzgebieten entstanden.
Auf der linken Seite sehen Sie eine recht grosse Auswahl meiner
Vogelaufnahmen. Diese werden laufend aktualisiert, sobald
ich neue Aufnahmen gemacht habe. Es lohnt sich also immer mal wieder vorbeizuschauen.
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Nun wünsche ich Ihnen noch viel Spass, beim Stöbern in meinen Naturdokumenten...
Gerd Rossen
Artikel erschienen am